1. FINA Waterpolo World League

Dem Sieger winken 100.000 $ Preisgeld
Das Super-Final geht nach Athen


VON DR. GÜNTER SCHWILL

Nun ist die Professionalität im internationalen Wasserball Wirklichkeit. Das FINA World League Council rief am Freitag in Lausanne unter Leitung seines Präsidenten Mustapha Larfaoui einen äußerst lukrativen neuen Wettbewerb, die Wasserball-Weltliga, ins Leben. Es geht um insgesamt 330.000 $ Preisgeld, von dem der Sieger allein 100.000 $ erhält. Das eröffnet bisher nie dagewesene Dimensionen.
Acht Nationen nehmen an diesem ersten Wettbewerb teil, der alljährlich in den Sommermonaten ausgetragen werden soll. Aufgeteilt in zwei Gruppen spielen:
Gruppe A: Brasilien, Griechenland, Italien und Spanien
Gruppe B: Kroatien, Ungarn, Rußland und USA
Deutschland sollte sozusagen als "Gründungsmitglied" dieser Weltliga angehören. Die Verantwortlichen im DSV mußten jedoch wegen der angespannten Haushaltslage sehr zum Bedauern des FINA-Wasserballchefs Gianni Lonzi (Italien) auf eine Teilnahme verzichten.

Fernsehgerechte Darbietung

Wesentliche Neuerung bei der Weltliga ist die Verlängerung der Spieldauer auf 4 x 9 Minuten, wie sie schon seit Jahren in Italien, Kroatien, Griechenland und anderen Ländern gespielt wird. Zur besseren Vermarktung werden die Pausen zwischen den einzelnen Vierteln verlängert. Sie betragen je 3 Minuten nach dem ersten und dritten Viertel, 10 Minuten zur Halbzeit. Damit sollen bei den Fernsehübertragungen entsprechend lange Werbeblöcke möglich sein.

Die Gruppenspiele werden als Heim- und Auswärtsspiele vom 10.August 2001 an durchgeführt. Pro Wochenende finden dabei zwei Spiele gegen denselben Gegner statt, so daß jedes teilnehmende Land auf sechs Heim- und sechs Auswärtsspiele kommt. Die beiden Gruppenbesten jeweils erreichen das Finalturnier vom 19.-23. September in Athen. Griechenland sicherte sich als Ausrichter automatisch die Endturnier-Teilnahme und damit mindestens 30.000 $, die der Viertplazierte erhält. Die Staffelung der Preisgelder von Platz 1 bis 4 beträgt 100.000, 70.000, 50.000 und 30.000 $. Die übrigen Mannschaften dieser Liga erhalten 20.000 $.
Im Super-Final wird drei Tage lang eine einfache Punktrunde gespielt. Nach einem Ruhetag fällt am 5.Turniertag die Entscheidung in einer Neuauflage zwischen den beiden Erstplatzierten, während die beiden Gruppenletzten Rang 3 ausspielen.
Auch einen Abstieg gibt es. Für das Jahr 2002 steht Australien als Nachrücker bereits fest. Frühestens im Jahr 2003 erhält Deutschland erneut die Chance, sich für den Kreis der weltbesten Wasserballnationen zu bewerben. Geld und Ehre locken.

(copyright by Dr. Günter Schwill, 18.Februar 2001)


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