SVN B-Jugend, Budapest 1998

Alle Ähnlichkeiten mit Spielern aus Niedersachsen sind rein zufällig......

Anfang April 98 machte sich die Wasserballauswahl der B-Jugend des SVN mit
den Trainern Josef Kulinyak, Cord Ahlers und Doro Pielke auf die Reise ins
Trainingslager nach Budapest. Doch schon am Bahnhof der erste Schreck! Wo
ist der Reispaß von Daniel? Da half kein Jammern, kein kurzfristig organi-
siertes Betteln beim Ordnungsamt, der Paß war nicht dabei. Und es blieben
 nur noch wenige Minuten bis zur Abreise! Wie Wasserballer nun mal sind, 
scheuten wir keine Angst und stiegen trotzdem alle in den Zug. Und welch 
ein Wunder, nach 7 Stunden Fahrt hatten die Grenzer nach Österreich ein 
Einsehen mit uns, Daniel bekam eine provisorischen Paß (auch ohne die 
Unterschrift der Eltern, dafür waren ja nun die Trainer verantwortlich)
und durfte nach Ungarn einreisen.

Abgesehen davon, daß 10 Stunden Bahnfahrt für alle eine harte Probe war,
kamen wir glücklich und heil in Budapest an. Maria und Eva (von der Organi-
sation) nahmen uns am Bahnhof in Empfang und schon ging es mit dem Bus zum
Hotel. Das große Bangen, wird es wieder so schrecklich wie letztes Jahr? 
Aber nach 10 min Fahrt kam die Erleichterung. Ein nettes, kleines Hotel 
mit ansprechbarer Küche und schon ging es ins Bett, denn uns stand eine
Woche hartem Training mit schweren Spielen an. 

Die Trainingshallen und Freibäder (Anfang April mit 27°C Wassertemperatur)
waren optimal, auch wenn wir mit unseren Trainingspartnern nicht so viel 
Glück hatten. Mal kam der Gegner 30 min später, mal haben wir gegen uns 
selber gespielt, und mal kam es fast zu einer Schlägerei (wobei wir nicht
ganz unschuldig waren). Aber an Erfahrung haben bestimmt alle dazugelernt.
Das Training verlief sehr gut, nicht zuletzt, weil die Trainingsbedingungen
super waren. Morgens wurde in Honved, oder auf der Margareteninsel trainiert.
Nachmittags oder Abend ging es dann mit der U-Bahn, Straßenbahn und Bus nach
Csàsàr-Kojady, um gegen ungarische Mannschaften zu spielen. Mit Ausnahme
von einem Spiel gegen Blau-Weiß Bochum (was deutlich gewonnen wurde) konnten
die Jungs bei den Spielen gegen die Ungarn das erste Mal internationales 
Flair schnuppern. Und am Ende der Trainingswoche standen neben einer Nieder-
lage, einem Unentschieden drei Siege zu Buche.   

Auch sonst gab es viel zu erleben. Sonnenschein bis 25°C, sturzflutartige 
Regenfälle, Mc D und Burger King an jeder Ecke (welch ein Paradies für unseren
Jungs!) und etwas Kultur standen auf dem Freizeitprogramm. Mit Eva hatten wir 
Glück, was die persönliche Betreuung anging. Auf jede Frage zu den Sehenswürdig-
keiten oder Thermen am Hösök tere oder Gellert tere, zur Stadtgeschichte oder 
über Ungarn, wir brauchten sie nur fragen. Und auch beim Einkaufen in der wunder-
schönen Markthalle war sie uns eine große Hilfe. Nur mit den Öffis stand sie auf
Kriegsfuß. Entweder eine Station zu weit, oder die falsche Linie, und wo war 
den am Oktogon bloß nur die Straßenbahnhaltestelle? Also, auf zur Suche, einmal
um den Platz (mit allen Wasserbällen zum Verfolgen im Gepäck). Schade, daß die 
4 zögernden Leute keine Videokamera dabei hatten. 

Für die Trainer gestaltete sich die Woche wie Urlaub. Sollte doch mal jemand nicht
unbedingt zum Essen kommen wollen (wir erinnern uns an Mc. D!), half kein Androhen
von zusätzlichen Trainingskilometern Dafür wären gerne 1000 m mehr geschwommen. 
Was aber unter Garantie wirkte, war das alternative Angebot. Für einen Verzicht 
auf 2 ½ Stunden Nationalmuseum mit einer Ausstellung einheimischer Maler wurde auch
nach 23 Uhr kein Fußball mehr gespielt. Und mit den ausländischen Malern im Nacken
konnte sich auch jeder freiwillig zu den festen Mahlzei-ten im Hotel einfinden. Und
es gab noch eine Reihe weiterer interessanter Museen in Budapest, die die meisten 
Jungs nur von außen ansehen wollten!

Und was gab es sonst? Unvergeßlich der Besuch in einer ****-Show, die interessanten
Aussichten der T-Shirts von Thomas, Marcello und Philip, die klasse neue Haarfarbe 
und der neue Haarschnitt für 20 DM von Marcello und Thomas (hoffentlich erkennen 
die Eltern ihre Kinder am Ende noch wieder), und wer tappt auf der Margareten-Insel
im Regen um? Na klar, Daniel und Steffen. Beide haben sich hervorragend von ihrem 
originellen Porträts vom Deak F. tere erholt, als wir gerade auf dem Weg zum Training
nach Vàcàc unterwegs waren. Prompt zog ein Supergewitter auf und es goß in Strömen
aus allen Wolken. Wir saßen noch trocken in der Straßenbahn und es kam die Frage 
auf: wer wird wohl bei diesem Wetter aussteigen wollen? Kaum gesagt, hielt die 
Straßenbahn an. Und ehe auch nur einer etwas sagen konnte, standen die beiden schon
vor der Tür und die Straßenbahn fuhr weiter. Eine Station weiter, auch wir mußten 
leider aussteigen, gab es zu unserer Erleichterung einen Tunnel, wir konnten den 
Schauer abwarten. Wer huscht denn da an uns vorbei? Na klar, Regenhelden. Da half
auch lautes Rufen nicht. Die beiden wollten wohl möglichst schnell zum Training.
Hoffentlich hat sich keiner von beiden erkältet.  

Und zum Thema Essen gibt es auch noch was zu berichten. Zu dem freien Vormittag 
wurden auch alle Jugendliche von der Pflicht zum Essen im Hotel befreit. Hamburger
und Ice-Shake ließ grüßen. Da aber diejenigen, die nach einer Woche Mc. D doch nicht
mehr so gerne sehen wollten, wurde eine Pizza bei Peter, ehemaliger Spieler aus Hamm,
angeboten. Und ehe wir uns versahen, war die komplette Truppe schon da. Cord begann
gerade seine Pizza zu genießen, da hatte Daniel seine erste Pizza auch schon aufgegessen.
Die zweite ließ nicht lange auf sich warten. Verhungert der arme Junge den in Ungarn, 
kann man sich die Frage stellen? Aus sicherer Quelle ist zu berichten, daß 16 Brötchen 
zum Frühstück keine Seltenheit sind!

Nach einer Woche erlebnisreicher Tage stand uns dann die Rückfahrt bevor. Welch ein 
Glück, das im ICE Plätze für uns reserviert waren. der Zug war völlig überfüllt und wir
ganz schön müde. Gegen 20.30 Uhr landeten wir wieder in Hannover, und es ist kein 
Geheimnis, daß auch die Jungen, die schon zum dritten Mal mit im Trainingslager waren,
gerne noch einmal  mitkommen würden.

Doro Pielke

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