Cannstatt: In ruhigerem Gewässer, Nachfolger für Frank Otto als Präsident gefunden


Von Katrin Gros

STUTTGART. Lange hat der SV Cannstatt einen Nachfolger für den Präsidenten Frank Otto gesucht. Mit der Wahl von Dieter Junger ist dieses Problem nun gelöst. Und auch die Bundesliga-Wasserballer sind eine Sorge los: Der SVC hat endlich ein Spiel gewonnen.

Nach sechs Jahren an der Vereinsspitze hatte Frank Otto seinen Abschied schon vor Wochen angekündigt; nun ist der Wechsel endgültig vollzogen. Am Freitag wurde der bisherige Schwimmabteilungsleiter Dieter Junger zum neuen Vereinspräsidenten des SV Cannstatt gewählt. Einen weiteren Wechsel gab es in der Besetzung der Stellvertreter. Hier bestellten die Delegierten der Mitgliederversammlung gleich zwei neue Leute: Stefan Gilg, den bisherigen Kassierer, und Hans Kraus, der als Schwimmwart tätig war.

Die Hilfe seiner Mitstreiter wird Präsident Junger in den nächsten Monaten brauchen können, denn nach Ansicht des neuen Klubchefs wird es bei der Sanierung des vereinseigenen Schwimmbades und des dazugehörigen Geländes einiges zu tun geben. ¸¸Am Donnerstag wird eine Kommission das Bad begutachten, danach wissen wir dann genau, was alles erneuert werden muss'', sagte Junger. Einen zweiten Arbeitsschwerpunkt möchte Junger in der Jugendarbeit setzen, die neu strukturiert werden soll.

Auch für die Wasserballabteilung hat die Jahreshauptversammlung des SV Cannstatt eine personelle Veränderung ergeben: Jerg Reuschlen ist als Wasserballwart zurückgetreten. Allerdings wurde seine Position noch nicht neu besetzt. ¸¸Wir hoffen, dass der Trainer Henry Thiedke dieses Amt übernehmen wird'', sagte Reuschlen.

Henry Thiedke indes hatte am Wochenende erst einmal andere Sorgen, denn nach zwei Niederlagen musste seine Mannschaft in ihrem dritten Saisonspiel unbedingt den ersten Sieg einfahren. Das Vorhaben gelang. Die Bundesligisten um Kapitän Jürgen Rüdt nutzten ihr Heimrecht und gewannen 10:6 gegen Würzburg 05.

Trotz des Sieges zeigte sich Henry Thiedke nicht ganz zufrieden. ¸¸Das Spiel hätte besser ausgehen müssen'', sagte der 39-jährige Coach. In der Tat: Bereits nach den ersten sieben Minuten hatten die Cannstatter mit 6:1 in Führung gelegen. Fünf dieser Anfangstore stammten von Neuzugang Janos Halapi, der damit den Grundstein für den Erfolg der Gastgeber legte.

Nach dem großen Vorsprung ließ der SVC jedoch zu viele Chancen ungenutzt. Die Folge: Würzburg kam noch einmal näher heran, als den Hausherren lieb war. Besonders mit dem Überzahlspiel haderte Henry Thiedke: ¸¸Wir haben dort immer noch gewisse Abstimmungsschwierigkeiten.'' Bis zum nächsten Spiel hofft Thiedke auf Besserung, denn dann trifft der SVC im Untertürkheimer Inselbad auf die Spitzenmannschaft Rote Erde Hamm

(Stuttgarter Zeitung 16.11.99)


Startseite News