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Len-Trophy, Qualifikationsrunde in
Moskau

5:6 - Aus für Cannstatts Wasserballer

Trainer Thiedke geht auf Mäusejagd

Moskau (hps) - Der K.o. kam genau 82 Sekunden vor dem Abpfiff. Der SV Cannstatt schied im Olympiabad in Moskau in der Qualifikationsrunde im Wasserball-Europacup um die LEN-Trophy mit einer ärgerlichen 5:6 (2:0, 1:2, 0:1, 2:3)-Pleite gegen den französischen SN Neptune Tourcoing aus.

Vorbei der Traum von der nächsten Runde, die SVC-Präsident Frank Otto am liebsten im Stuttgarter Inselbad ausgerichtet hätte. Trainer Henry Thiedke und sein Team hätten sich den Horror-Trip nach Moskau sparen können. Eine 20-stündige Flug-Odyssee im Nebel gab es zum Auftakt, auch im Hotel konnte Thiedke nicht entspannen. In seinem Zimmer musste der Coach Mäuse jagen, die an seinen Gummibärchen naschten. In den anderen Zimmern der Moskauer "Absteige'' huschten Kakerlaken über den Boden.

Doch der Grund für das Aus waren nicht die Schädlinge, sondern die dünn besetzte Auswechselbank. Thiedke konnte seinen wichtigen Akteuren im Spiel gegen Tourcoing kaum eine Verschnaufpause gönnen. Selbst nach dem 2:0 durch zwei Kontertore von Peter Ambrus kam keine Ruhe ins SVC-Spiel. Als Imre Szerdahelyi kurz vor Ende des zweiten Abschnitts auf 3:2 erhöhte, war dies für über zwölf Minuten der letzte Treffer für Cannstatt. In der Schlussphase fand dann plötzlich Nationalspieler Steffen Dierolf seine Form wieder und brachte Cannstatt mit zwei Treffern mit 5:4 in Führung. Danach wollte der Ball nicht mehr ins Netz, stattdessen ließ Tourcoing zwei Treffer zum 5:6 folgen. Thiedke sagte nach dem Abpfiff mit versteinerter Miene: "Ein Tor bei acht Möglichkeiten ist absolut unbefriedigend.''

(Stuttgarter Zeitung 01.11.1999)


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