Wasserball

Den Deutschen fehlt ein Tor

VON GERD KUJATH

Mit einem 5:5 (1:4, 1:0, 1:0, 2:1) gegen Kroatien beendeten die deutschen Wasserballer die Vorrunde der Europameisterschaft. Ein durchaus akzeptables Ergebnis – und dennoch war es ärgerlich: Bei einem durchaus möglichen Sieg hätte es noch zu Rang 3 im Sechserfeld und damit das Viertelfinale gereicht. Kroatien hatte schon mit 4:0 geführt, war in der Schlussminute beim Stand von 5:5 und bei deutschem Ballbesitz aber am Rand einer Niederlage. Den möglichen Sieg vergab der schwache Thomas Schertwitis (Spandau 04).
Trotzdem hat die stark verjüngte deutsche Nationalmannschaft zum Abschluss der Vorrundenspiele gute Noten erhalten. „Sie hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten das Optimale herausgeholt“, sagte Bernd Seidensticker, Coach von Waspo Hannover. Er hatte Bundestrainer Hagen Stamm in Ungarn assistiert, beide Trainer durften sich über die Qualifikation für die Weltmeisterschaft freuen.
Stamm bescheinigte seinen Akteuren, in Budapest „mit Herz und Mut“ gespielt zu haben. Allerdings sei das Fehlen des vor einem Jahr zurückgetretenen Waspo-Centerverteidigers Lars Tomanek nicht zu kompensieren gewesen. So musste dessen Vereinskamerad Marc Politze vorübergehend Deckungsaufgaben erfüllen, „worunter die Aktionen nach vorn litten“, so Stamm. Dennoch profilierte sich neben Patrick Weissinger, dem Berliner Kapitän, Politze als auffälligster Deutscher. Von der Atmosphäre in Budapest war sein Klubtrainer hellauf begeistert. „Das ist wie beim Fußball. Alle Spiele der Ungarn und die Finalrunde sind mit 9000 Zuschauern ausverkauft“, berichtete Seidensticker.
Die deutschen Wasserballerinnen haben die EM als Siebte beendet. Das Team von Bundestrainer Marcel ter Bals gewann das Platzierungsspiel gegen Frankreich mit 7:6.

(Hannoversche Allgemeine Zeitung 20. Juni 2001)


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