Die neuen Wasserballhochburgen in Europa
von Dr. Günter Schwill


Budapest und Athen sind die neuen Wasserballhochburgen in Europa, gefolgt von Split, Neapel und Barcelona. Diese Rangfolge hat sich aus den Spielen um die drei Europa-Trophäen ergeben, aus Champions League, Cup-Wettbewerb und LEN-Trophy.

Die Länder, die ihre Wasserballmeister in die Champions League gebracht haben, gehören zur "Führungsschicht" in Europa. Sie liegen fast ausschließlich in Süd- und Süd-Ost-Europa. Es sind: Spanien (Catalunya Barcelona), Frankreich (Olympic Nizza), Italien (Posillipo Neapel), Ungarn (BVSC Budapest), Kroatien (Splitska Banka Split), Jugoslawien (VK Becej), Griechenland (Vouliagmeni Athen) und Rußland (Dinamo Moskau).

Vier weitere Länder sind außerdem im Pokalsieger-Wettbewerb vertreten: Es sind: Ungarn (Ferencvaros Budapest), Griechenland (Olympiakos Piräus), Kroatien (Mladost Zagreb) und Italien (RN Florenz).

Im LEN-Cup stehen im Halbfinale: Spanien (Real Canoe Madrid), Griechenland (Patras), Kroatien (Jug Dubrovnik) und Ungarn (Ujpest Budapest).

Herausragend also sind die Länder Ungarn, Kroatien und Griechenland, die noch in allen drei Wettbewerben vertreten sind. Italien und Spanien sind noch zweifach im Rennen. Interessanterweise gibt es kein Land, das in einem der untergeordneten Cups vertreten ist, ohne seinen Meister in die Champions League gebracht zu haben.

Erwähnt werden sollten auch die Länder, deren Vertreter knapp und unglücklich durch ein schlechtes Los frühzeitig ausschieden. Dazu gehört vor allem Deutschland mit seinem Meister Wasserfreunde Spandau 04 und seinem Pokalsieger Waspo Hannover-Linden. In der Vorrunde in Moskau mußte von drei Spitzenmannschaften eine ausscheiden. Es traf Spandau. Die Gegner Becej und Dinamo Moskau stehen heute jeweils ungeschlagen an der Spitze der Champions-League-Tabellen. Auch Hannover hatte mit Olympiakos Piräus und Spartakus Wolgograd zu schwere Hindernisse vor sich. Pescara, der italienische Meister der beiden letzten Jahre, wurde ebenfalls ein Opfer der Auslosung. In Athen qualifizierten sich nur dank der besseren Tordiffernz Catalunya und Vouliagmeni vor den erfolgsverwöhnten Italienern.

Im Viertelfinale blieben dann Top-Mannschaften wie Jadran Split, Canottieri Neapel, CN Sabadell und Vasas Budapest auf der Strecke. Trotzdem sind noch drei Mannschaften aus Budapest im Wettbewerb, zwei aus Athen. Welche Spielerdichte haben diese Städte!

Der nächste Spieltag (16.März 1999):

Champions League (3.Spieltag):
Posillipo Neapel - VK Becej
Vouliagmeni Athen - BVSC Budapest
Dinamo Moskau - Splitska Banka Split
Catalunya Barcelona - Olympic Nizza

Pokalsieger-Cup (Halbfinal-Hinspiel):
Olympiakos Piräus - RN Florenz
Ferencvaros Budapest - Mladost Zagreb

LEN Trophy (Halbfinal-Hinspiel):
Ujpest Budapest - Jug Dubrovnik
Real Canoe Madrid - Patras

 

Champions League, 2. Spieltag
"Höhere Gewalt" durch Schnee-Chaos für Catalunya
von Dr. Günter Schwill


Verschoben werden mußte die Partie der Champions League zwischen Split und Catalunya Barcelona wegen "höherer Gewalt".
Das Schnee-Chaos auf dem Flughafen Zürich-Kloten verhinderte den rechtzeitigen Weiterflug für den Spanischen Meister CN Catalunya und zwang das Team um Trainer Jordi Paya zur Übernachtung in Zürich. Auch am Mittwoch morgen war an einen Weiterflug noch nicht zu denken, so daß die für 16.30 h angesetzte Partie auf 22.30 h verschoben wurde. Gegen 20.00 h endlich war die Odyssee für die Katalanen beendet. Ohne ausreichende Ruhepause ging die Fahrt in die Schwimmhalle.

Splitska Banka Split - CN Catalunya Barcelona 9:5 (2:1,2:2,1:1,4:1)

Nach ihrer Odyssee durch das winterliche Europa wurde der spanische Wasserballmeister Catalunya ein Opfer der Reisestrapazen. Bis zu Beginn des letzten Spielviertels hielten die Katalanen das Spiel gegen Split mit 4:5 noch offen, dann wurde der Kräfteverschleiß deutlich. Das 1:4 im Schlußviertel ließ die Niederlage noch deutlich werden. Mit 4 Toren trug Alen Boskovic ganz entscheidend zum Sieg der Kroaten bei. Die weiteren Treffer erzielten David Burburan (2), Niksa Jaic, Samir Barac und der slowakische Legionär Roman Polacik (je 1). Trainer Dragan Matutinovic, der lange Jahre in spanischen Diensten stand (Nationalmannschaft und CN Montjuic) und den Gegner genau kannte, hat mit diesem Sieg einen großen Schritt Richtung "Final Four" getan. Für Catalunya blieb der Trost, daß sich Sergi Pederol durch ein Tor in dieser Partie im Torjäger-Spitzenfeld des diesjährigen Meistercups hielt. 14 Tore sind seine bisherige Ausbeute. Die weiteren Treffer der Spanier erzielten Carles Sanz (1), Jordi Sans (2) und Pedro Garcia (1). 1200 Zuschauer harrten bis fast um Mitternacht aus, mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Das Parallelspiel der "Roten Gruppe": Olympic Natation Nizza - Dinamo Moskau 4:5.

Der Tabellenstand  - Rote Gruppe:
 
1. Splitska Banka Split    2   23:11    4:0
2. Dinamo Moskau           2   13: 8    4:0
3. CN Catalunya Barcelona  2    9:17    0:4
4. Olympic Natation Nizza  2   10:19    0:4


Becej's Siegeszug ungefährdet

VK Becej - Vouliagmeni 13:9 (3:3,5:2,3:2,2:2)

Keine große Mühe hatte Jugoslawiens Meister Becej mit seinem griechischen Rivalen Vouliagmeni. Bereits im 2.Viertel drückte sich die Überlegenheit der Hausherren auch zahlenmäßig deutlich aus. Eine 100%ige Torausbeute im Überzahlspiel (5/5) war der Schlüssel zum Erfolg. Zum Goalgetter in diesem Spiel wurde Alexander Sapic mit 4 Treffern, damit gleichzeitig alleiniger Spitzenreiter mit 17 Treffern im diesjährigen Meistercup. Drei Treffer erzielte Vasovic für Becej, genau so viel wie der Amerikaner Kredel als bester Schütze von Vouliagmeni.
  
Der Tabellenstand  - Blaue Gruppe:
 
1.  VK Becej              2   22:15    4:0
2.  Posillipo Neapel      2   15:12    2:2
3.  BVSC Budapest         2   13:15    2:2
4.  Vouliagmeni Athen     2   14:22    0:4
 

E-Cup der Pokalsieger
Mladost Zagreb - eine Macht
von Dr. Günter Schwill


Spartakus Wolgograd - Mladost Zagreb 5:9 (1:1,1:4,1:0,2:4) - Hinspiel 8:14

Das Spiel im russischen Wolgograd ließ dem Gastgeber keine allzu großen Hoffnungen auf eine Resultatsumkehr gegen Mladost Zagreb, doch immerhin ging es auch um die Ehre. Trotzdem verlor Spartakus Wolgograd auch das Rückspiel gegen einen übermächtigen Gegner, den anzuschauen knapp 1000 Besucher gekommen waren, mit 5:9. Nur das erste Viertel blieb beim 1:1 offen, danach marschierten die kroatischen Torjäger ungehindert durch die russische Abwehr und stellten schnell einen 5:2 Vorsprung her. Herceg war dabei der beste Schütze mit 3 Toren. Je zweimal waren Dubravko Simenc und Vrbicic erfolgreich. Der Ungar Zsolt Varga und Vjekoslav Kobescak vervollständigten den Torreigen für die Kroaten. Auf russischer Seite waren Zinurov (2) sowie Panfili, Kratan und Smolovoj ( je einmal) erfolgreich.

Das Halbfinale verspricht höchste Qualität:
Im Wettbewerb stehen neben Mladost Zagreb noch Titelverteidiger Ferencvaros Budapest, Olympiakos
(11.02.99)

 

Champions League, 2.Runde
Titelverteidiger Posillipo in Ungarn geschlagen
von Dr. Günter Schwill


BVSC Budapest - Posillipo Neapel 7:6 (1:2,2:1,2:2,2:1)

2000 Zuschauer in der Sony Straße in Budapest waren begeistert und sahen sich in frühere Zeiten versetzt, als ihr ungarischer Meister BVSC am Mittwoch abend die hochfavorisierten Neapolitaner von Posillipo mit 7:6 regelrecht niederkämpfte. Damit ist in der "Blauen Gruppe" der Champions League nach dem 2.Spieltag wieder alles offen. Posillipo und BVSC Budapest liegen mit je 2:2 Punkten gleichauf hinter dem jugoslawischen Meister Becej (4:0 Punkte) und vor den bereits abgeschlagenen Griechen von Vouliagmeni (0:4).

Dabei schien für Titelverteidiger Posillipo alles nach Plan zu laufen. Die in 21 Europacupspielen nacheinander ungeschlagenen Italiener gingen 2:1 in Führung, erhöhten im 2.Durchgang sogar auf 3:1, ehe durch Varjas und Märcz der 3:3-Ausgleich noch vor Viertelende erzielt wurde. Im 3. Viertel brachte Frank Toth seine ungarische Mannschaft erstmals beim 4:3 in Führung, doch am Ende dieses Viertels stand es wieder unentschieden (5:5). Im letzten Viertel waren die Ungarn von einem Siegeswillen beseelt, der ihnen sogar einen 2-Tore-Vorsprung durch Toth und Varjas verschaffte, den Silipo nur noch zum 7:6 verkürzen konnte.

Trainer György Gerendás war mit der Einstellung und dem Kampfgeist seiner gesamten Mannschaft hochzufrieden. Dennoch ragten heraus: Torwart Zoltán Szécsi, Frank Tóth (2 Tore), Tamás Dala (1), Tamás Märcz (2) und Varjas (2).

Die Aufstellung von Posillipo unter Trainer Paolo De Crescenzo ist allein vom Namen her das beste, was Europa derzeit zu bieten hat: Milan Tadic im Tor, Postiglione (1), Giustolisi, Tamás Kasas, Bogdan Rath (2), Silipo (2), Bencivenga, Mannai und Onofrietti. Aber so wie der ungarische "Wunderspieler" Tamás Kasas in den Diensten Posillipos ohne Torerfolg leer ausging, so mußte auch Posillipo erstmals wieder geschlagen die Heimreise antreten. Die letzte Niederlage im Europacup liegt etwa zwei Jahre zurück und mußte gegen WF Spandau 04 hingenommen werden.
(10.02.99)

 

E-Cup der Pokalsieger
Ferencvaros ganz sicher ins Halbfinale
von Dr. Günter Schwill


Ferencvaros Budapest - CN Sabadell 10:6 (1:0,3:1,3:3,3:2) - Hinspiel 11:7

Keine Mühe hatte Titelverteidiger Ferencvaros Budapest, auch im Rückspiel den spanischen Pokalsieger Sabadell klar mit 10:6 auf Distanz zu halten. Schon im Hinspiel hatte es beim 11:7 einen 4-Tore-Vorsprung gegeben.

In der mit 1000 Zuschauern gut besuchten Budapester Komjadi-Halle brauchte Ferencvaros nicht alle Register zu ziehen, um zum klaren Sieg und damit in das Halbfinale zu kommen. Schon zur Hälfte der Spielzeit führte der Gastgeber 4:1. Der klaren Überlegenheit muß man die fehlerhafte Überzahlausnutzung der Gastgeber zuschreiben, die aus 7 Möglichkeiten nur drei Tore machten. Auch von zwei verhängten Strafwürfen wurde nur einer verwandelt. Bei Sabadell wurde der Spielmacher Daniel Ballart sehr vermißt, der von der LEN für ein Spiel gesperrt war. Die Torschützen beim Sieger waren Fodor (3), Matajsz, Kiss und Peter (je 2) sowie Székely (19. Für Sabadell trafen: Kovalenko (2), Bruguera, Calcon, Cazorla und Rey (je 1).

Für das Halbfinale qualifiziert: Olympiakos Piräus, RN Florentia, Ferencvaros Budapest (Titelverteidiger) und Mladost Zagreb.

Mit Ferencvaros qualifizierte sich die dritte Mannschaft aus Budapest für die nächste Runde im Europacup: BVSC in der Champions League, UTE bei der LEN-Trophy und Ferencvaros bei den Pokalsiegern. Welches Potential hat diese Stadt!
(10.02.99)

 

LEN - Trophy
Verlängerung im kroatischen Bruderkampf
Jug Dubrovnik im Halbfinale
von Dr. Günter Schwill


Jadran Split - Jug Dubrovnik 8:7 (1:2,3:1,2:1,1:1 / 0:1,1:1) - Hinspiel 5:7

Gewonnen und doch verloren. Dieses Paradoxon gilt für Jadran Split und seinen Coach Bruno Silic nach dem 8:7-Erfolg über Jug Dubrovnik im Viertelfinal-Rückspiel um die LEN-Trophy. Zu wenig, um das mit zwei Toren Unterschied verlorene Hinspiel (5:7) auszugleichen. Jug Dubrovnik war in dieser Begegnung die glücklichere Mannschaft und erreichte die Runde der letzten Vier.

Die Entscheidung fiel erst in der Verlängerung. Zuvor hatte Jadran Split in der regulären Spielzeit das Ergebnis vom Hinspiel umkehren können. 1000 Zuschauer feuerten ihre Mannschaft leidenschaftlich an, doch der Gast aus Dubrovnik war erfolgreicher und konnte mit dem 2:1 der Verlängerung den Gesamtsieg erringen. Das entscheidende letzte Tor für Jug schoß Ognjen Krzic.

Frano Kavac, schon im Hinspiel dreimal erfolgreich, schoß wieder zwei Tore. Dagegen blieb der Russe Maxim Apanasenko, dessen Bruder in Griechenland spielt, wie im Hinspiel ohne Torerfolg.
(09.02.99)

 

Polizeischutz in Neapel

Verständliche Enttäuschung der "Tifosi" in Italien über die knappe Niederlage ihrer Mannschaft Canottieri Napoli gegen Real Canoe in der Verlängerung. Polizeischutz war nötig, um den Gast aus Madrid heil aus der "Piscina Scandone" zu geleiten.
Die angesehene spanische Sportzeitung "Marca" beklagte die Schiedsrichter-Leistungen des Kroaten Rajevic und des Jugoslawen Stampaljia unter Aufsicht des LEN-Delegierten Dr. Salomon. Mit 15 Hinausstellungen gegen Madrid sei das ein Pfeifen "a la italiana" gewesen und hatte zur Folge, daß im letzten Viertel (und in der Verlängerung) wichtige Spieler wie Ivan Moro, Garcia und Tobias nicht mehr zur Verfügung standen. So mußte der erst 15jährige Miguel Hernando eingesetzt werden. Trainer Santiago Fernandez de Cuevas, beim Olympiasieg Spaniens in Atlanta Co-Trainer neben Juan Jané, feierte mit dem Einzug ins Halbfinale seinen bisher größten Erfolg als Cheftrainer.


(09.02.99)

 

Europacup der Pokalsieger:
Olympiakos und Florenz im Halbfinale
von Dr. Günter Schwill


Im europäischen Cupsieger-Wettbewerb stehen mit Olympiakos Piräus und RN Florentia die beiden ersten Halbfinalisten fest. Keinen Zweifel dürfte es auch am Weiterkommen von Ferencvaros Budapest, dem Titelverteidiger, und Mladost Zagreb geben. Beide Teams entschieden ihre Partien praktisch bereits im Hinspiel, Ferencvaros Budapest mit 11:7 bei Sabadell, Mladost mit 14:8 gegen Spartak Wolgograd.

Olympiakos - Vasas 8:6 (2:1,3:2,3:2,0:1) - Hinspiel 7:7 Mit 8:6 entschied Olympiakos Piräus das Rückspiel im Pokalsieger-Cup gegen Vasas Budapest deutlicher für sich, als es das Ergebnis vermuten läßt. Bis auf 8:4 Mitte des 3.Viertels waren die Griechen unter ihrem jugoslawischen Trainer Nikola Stamenic schon davongezogen, ehe Vasas per Strafstoß (verwandelt von Aron Regôs) und im letzten Viertel durch Gabór Szabó noch verkürzen konnte. Der Sieg aber stand nicht mehr in Gefahr.
Vor 800 Zuschauern überragten bei Olympiakos Torwart Voltirakis sowie Arroyo (3 Treffer) und Thomakos (2). Bester Spieler bei Vasas war György Martinovics mit 3 Toren.

RN Florentia - Budvanska Rivijera 11:6 (2:2,1:1,6:2,2:1) - Hinspiel 6:6 Nicht so viel Mühe, wie das glückliche 6:6 im Hinspiel in Montenegro erwarten ließ, hatte Florenz beim 11:6-Erfolg im Rückspiel zu Hause. Mit einem überragenden Goalgetter Leonardo Sottani, dem 7 Treffer gelangen und damit mehr als dem Gegner zusammen, stellte Florenz im dritten Viertel die Weichen auf Sieg. In diesem Viertel schoß Sottani 5 Tore, das war die Entscheidung. Gut bei Florenz auch Gorchkov (1) und Vannini (1). Bei Budvanska gefielen Mihailovic (3 Tore) und Nikcevic
(09.02.99)

 

LEN - Trophy:
Madrid und UTE Budapest im Halbfinale
Real Canoe erst nach Verlängerung
von Dr. Günter Schwill


Mit Real Canoe Madrid und UTE Budapest stehen die beiden ersten Halbfinalisten im Kampf um die 7.Ausspielung der LEN-Trophy fest. Dazu kommen als Gegner eine kroatische Mannschaft (Jadran Split oder Dubrovnik, Hinspiel 5:7) und der Sieger zwischen Patras und Primorac Kotor (Hinspiel 4:5). UTE Budapest hat die LEN-Trophy bereits zweimal (1993 und 1997) gewonnen.

Canottieri Neapel - Real Canoe Madrid 12:10 (3:3,3:2,2:2,4:2 / 0:1,0:0) n.Verl. - Hinspiel 9:12

Welche Dramatik in Neapel! Canottieri erzwang eine Verlängerung gegen Real Canoe, da der komfortable 3-Tore-Vorsprung der Spanier wettgemacht wurde. Als nun bei Torgleichheit in der Extrazeit von 2x3 Minuten die Entscheidung gesucht wurde, hatte Real die besseren Nerven, die stärkere Physis und auch das notwendige Quentchen Glück, um erstmals in der Vereinsgeschichte in ein europäisches Halbfinale einzuziehen. Gabriel Hernandez schoß das entscheidende Tor in der Verlängerung. Zuvor hatten die Spanier bange Minuten zu überstehen, da Spielmacher Ivan Moro schon in der 21.Spielminute ausgeschlossen wurde, dem wenig später noch Garcia und Liras folgen mußten. Gut beim Sieger Torwart Gonzales, Daniel Moro (2 Tore), Carpeno (3) und Hernandez (2). Bei Canottieri ragte Di Martire (2 Tore) heraus, der viel für das Angriffsspiel tat. Doch die mangelhafte Überzahl-Verwertung ( 8 von 15 gegenüber den Spaniern mit 6 von 9) gab letztlich den Ausschlag.

Partizan Bambi Belgrad - UTE Budapest 6:7(1:2,1:2,2:1,2:2) - Hinspiel 8:10
Das gekonnte Überzahlspiel der Ungarn entschied die Partie in Belgrad und sicherte Ujpest Budapest den Einzug ins Halbfinale. Alle 6 Überzahlangriffe wurden mit einem Tor erfolgreich abgeschlossen, während die Jugoslawen von 8 Möglichkeiten nur 2 Treffer erzielten. Die Deckung der Ungarn um Torwart Zsolt Németh und Dr. Szabó stand sicher. Beste Spieler beim Sieger Ujpest: Torwart Németh, Dr. Szabó, Biros (3 Tore) und Tamas Molnár (2). Bei Partizan: Torwart Koljacsa und Krstic (3).
(08.02.99)

 

Gelungener Start für Posillipo in der Champions League
von Dr. Günter Schwill


Der zweifache Champions-League-Gewinner Posillipo Neapel startete mit einem überzeugenden 9:5 (1:0,4:2,3:3,1:0)-Erfolg gegen Griechenlands Meister Vouliagmeni in die neue europäische Meisterschaftsrunde. Mit 100%iger Überzahlquote (4/4) bei gleichzeitig guter Abwehr in Unterzahl (6/2) wurden die Griechen bezwungen, bei denen sich nur Georgios Afroudakis mit drei Toren hervortat. Für Posillipo schossen Postiglione und Bencivenga je 3 Tore, der Rumäne Rath, der Ungar Kasas und der Neapolitaner Silipo waren je einmal erfolgreich.

Trainer Paolo de Crescenzo war es damit gelungen, den altersbedingten Rücktritt der Brüder Porzio und den Weggang des Ungarn Kiss auszugleichen. Er beendete somit die erste Etappe auf dem Weg zur Titelverteidigung wieder erfolgreich. Seit jetzt 20 Spielen ist Posillipo im Europacup ungeschlagen. Die letzte Niederlage erlitten die Neapolitaner in der Saison 1996/97 mit 8:10 zu Hause gegen WF Spandau 04.

Im Cup-Wettbewerb gab es folgende Ergebnisse:

Vasas Budapest - Olympiakos Piraeus 7:7 (1:0,2:2,2:2,2:3)
Budvanska Rivijera - CN Florenz 6:6 (1:0,1:2,2:2,2:2)

Um die LEN-Trophy spielten:

Ujpest Budapest - Partizan Belgrad 10:8 (2:4,2:3,3:1,3:0)
Real Canoe Madrid - Canottieri Neapel 12:9 (4:1,2:2,3:4,3:2)

Bei der Doppelveranstaltung im Budapester Komjadi-Bad kamen 1100 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Im Spiel Vasas gegen Olympiakos diktierten die beiden gewieften Trainer Dr. Tamas Farago (Vasas) und der Jugoslawe Nikola Stamenic (Olympiakos) das Geschehen. Die Entscheidung wurde auf das Rückspiel vertagt, die Griechen gelten nach der ersten Partie als Punktsieger.

Im Spiel Ujpest gegen den Titelverteidiger Partizan Belgrad gab es zwei grundverschiedene Hälften. Partizan schien einem klaren Sieg entgegenzusteuern, doch mit einem furiosen Endspurt und fünf Toren in Folge wurde die schon fast verlorene Partie (beim 5:8 im dritten Viertel) noch umgedreht. Gergely Kiss war mit 4 Toren maßgeblich am Erfolg beteiligt.

Florenz erreichte im jugoslawischen Kotor im Viertelfinale gegen Budva ein wichtiges Remis, das für das Rückspiel große Hoffnungen weckt. Wieder einmal gelang dem führenden italienischen Torjäger Sottani der Ausgleichstreffer zum 6:6-Unentschieden, nur 20 Sekunden vor Ende der Partie.

In Madrid entschied Real Canoe bereits im ersten Viertel mit dem 4:1-Vorsprung die Begegnung gegen Canottieri Neapel, die Mannschaft mit der großen Vergangenheit. Genau diese drei Tore Vorsprung standen bei Spielschluß beim 12:9 zu Buche. Bester Torschütze der Begegnung war Gabriel Hernandez (Real Canoe) mit 4 Toren, womit er seine diesjährige Ausbeute in 8 Spielen auf 19 Treffer erhöhte. Einem Seltenheitswert im Europacup kommt das Tor des neapolitanischen Torwarts Violetti zu, der seinen Kollegen Gonzales mit einem Fernschuß überlistete.

Die Rückspiele finden in 4 Wochen statt.
(12.01.1999)



Champions League: Dinamo Moskau und VK Becej bärenstark

 

von Dr. Günter Schwill
In der Champions League demonstrierten Dinamo Moskau und VK Becej in Runde 1 ihr gewaltiges Potential, das sie zu den besten Mannschaften Europas erhebt. Moskau fertigte Catalunya deutlich mit 8:4 (2:0,1:2,2:2,3:0) ab, Becej ließ dem ungarischen Meister Vasutas Budapest beim 9:6 (2:1,4:1,0:3,3:1) keine Chance. Dabei steckt im Team von Catalunya Barcelona immerhin die halbe spanische Weltmeistermannschaft, die vor Jahresfrist in Perth so erfolgreich war, und BVSC Budapest (auch Vasutas genannt) als Meister der letzten drei Jahre repräsentiert immer noch die hohe ungarische Wasserballschule. Jetzt müssen die Vorrunden-Ergebnisse des deutschen Meisters WF Spandau 04 in Moskau mit Niederlagen gegen Dinamo Moskau (10:6) und VK Becej (10:9), die ein frühes Ausscheiden aus dem Europacup zur Folge hatten, noch einmal neu bewertet werden. Gegner und Spielort waren wirklich allerhöchste Hürden.

Vor 1500 Zuschauern in der Moskauer Olympiahalle hielt Catalunya nur drei Spielviertel dem Druck der Russen stand. Als im letzten Viertel Yerishev mit seinem 3.Tor das 6:4 erzielte, war die Entscheidung gefallen. Beim spanischen Meister glänzte zum wiederholten Male Torwart Jesus Rollan.

In Becej, dem Austragungsort des diesjährigen "Final Four", stand Vasutas Budapest vor 2000 Zuschauern bereits nach zwei Vierteln mit 2:6 auf verlorenem Posten. Mit einem erfolgreichen 3:0-Zwischenspurt keimte für die Magyaren noch einmal Hoffnung, doch die Jugoslawen hatten im letzten Viertel noch viel zuzusetzen. Beste Spieler beim Sieger waren Vasovic (3 Tore) und Sapic (2) sowie Tormann Aleksander Sostar, der früher als Profi in Italien bei Meister Posillipo gespielt hatte.

Im Cup-Wettbewerb ließ Titelverteidiger Ferencvaros Budapest im spanischen Sabadell vor 1500 Zuschauern dem Gastgeber schon im Hinspiel keine Chance. Mit 11:7 (3:2,3:1,2.2,3:2) sicherten sich die Ungarn einen beruhigenden 4-Tore-Vorsprung. Szekely (4) und Fodor (2) ragten beim Sieger heraus, für den auch die beiden Steinmetz-Söhne spielten, während Vater Dr.Janós Steinmetz zur gleichen Zeit in Budapest im Alfred-Hajos-Bad für seine internationalen Erfolge (Gold bei EM 1977 in Jönköpping und Bronze 1968 bei Olympia in Mexiko-City) vom Sportminister ausgezeichnet wurde.
(14.01.1999)


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