Der neue SVG-Trainer kommt im Januar 2000-vielleicht

Leonind Immermann erklärt: "Gespräche laufen noch"

Von Kristian van Bentem

Gronau/ Bad Iburg. Die Bundesliga-Wasserballerinnen des SV Grpnau dürfen sich freuen. Das trainerlose Dasein neigt sich dem Ende entgegen. Vielleicht jedenfalls. Vielleicht schon im Januar. Und vielleicht heißt der neue Coach Leonid Immermann - vielleicht aber auch nicht. Ab Januar, so verkündete der SVG-Vorsitzende Manfred Buss am vergangenen Sonntag, werde der Ukrainer die sportliche Leitung bei den Damen bis zum Saisonende übernehmen. Tags zuvor sei man sich darüber einig geworden. Freilich: Den Begriff "einig" scheinen beide Parteien ein wenig unterschiedlich zu interpretieren. Noch sei nichts in trockenen Tüchern, wehrte sich Leonid Immermann am Mittwochabend im Gespräch mit den Westfälischen Nachrichten gegen die Feststellung, er stehe als neuer Coach des SV Gronau fest. "Die Gespräche laufen noch. Ich bin zwar grundsätzlich dazu bereit. Doch vorher müssen noch einige Dinge geklärt werden", betonte er.
"Ich habe große Ziele und will genau wissen, ob sie in Gronau verwirklichen kann", sagte der 37-Jährige, der sich selbst als Profi-Wasserballtrainer bezeichnet. Er müsse deshalb zunächst einmal mit der Mannschaft darüber sprechen, ob sie seine Vorstellungen teile. Zudem werde er seine Tätigkeit frühestens dann aufnehmen, wenn das Training wieder im Gronauer Hallenbad stattfinden könne. Damit ist derzeit allerdings wohl erst Ende Januar zu rechnen. Ein Problem. Denn an den tagen, an denen die Mannschaft derzeit "auswärts" Trainingzeiten hat, steht Immermann nach eigenen Angaben aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung.
Leonid Immermann ist seit seinem sechsten Lebensjahr praktisch im Wasser zuhause. Nach seiner Ausbildung zum Schwimm- und Wasserballtrainer an der Sporthochschule der heutigen Ukraine war er als Spieler in der ersten Liga der UdSSR aktiv und trainierte später verschiedene Jugendmannschaften. Seit 1992 ist er in Deutschland und lebt in Bad Iburg. Derzeit ist er Coach der Bezirksliga-Wasserballerinnen des SSC Dodesheide Osnabrück - immer auf der Suche nach einer größeren Herausforderung.
Bereits im Frühjahr 1999 hatte es erste Kontakte zwischen Immermann und dem SVG-Vorsitzenden Manfred Buss gegeben, Nach der Trennung von Bert Buursink hatte sich der Ukrainer um die Nachfolge beworben, Da hatte allerdings schon Daniel Voss den freien Platz eingenommen. Nach dessen Ausscheiden am Saisonende sei Buss dann im Ende September an ihn herangetreten, so Immermann, Dabei habe man ein treffen am Rande des ersten "Heimspiels2 des SVG in Coesfeld vereinbart.
Dort konnte sich Immermann am Samstag einen ersten Eindruck von der Mannschaft machen. "Der war allerdings nicht so gut", sagte der Vielleicht-Coach in spe gegenüber den Westfälischen Nachrichten. "Allerdings bin ich überzeugt davon, dass sich aus diesem Team etwas machen lässt. Ein Kader mit 13 Spielerinnen, vielen jungen, aber auch einigen erfahrenen - das ist schon was", so Immermann. Für diese Saison können man den sechsten oder siebten Platz anpeilen. "Wenn wir dann noch Verstärkungen finden, zumindest eine Torhüterin und eine Abwehrspielerin, werden wir in der nächsten Saison um die Meisterschaft spielen", ist er überzeugt.
Ginge es nach Immermann könnte der SVG schon im Januar Neuzugänge verzeichnen. "Ich habe sehr gute Kontakte zu Nationalspielerinnen in der Ukraine, wo es viele Probleme gibt", so der 37-Jährige. Viele würden lieber heute als morgen die Koffer packen. "Man muss ihnen aber auch etwas anbieten".

(Quelle: Westfälische Nachrichten 2.12.1999)


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