Hannover-Cup '98

Mittwoch, 1. Juli 1998 16:30 Uhr Niederlande - Deutschland/ Junioren 14:05 (4:1, 3:1, 4:1, 3:2)

18:00 Uhr Australien - China 10:04 (2:1, 3:1, 1:0, 4:2)

20:00 Uhr Deutschland - USA 06:05 (1:0, 2:2, 2:1, 1:2)
Donnerstag, 2. Juli 1998 17:00 Uhr Jugoslawien - Deutschland/ Junioren 17:05 (8:0, 3:1, 5:1, 1:3)

18:30 Uhr Australien - USA 06:07 (2:2, 2:2, 0:2, 2:1)

20:00 Uhr Deutschland - China 12:08 (2:1, 3:0, 5:3, 2:4)
Freitag, 3. Juli 1998 17:00 Uhr China - USA 04:11 (1:4, 2:3, 1:2, 0:2)

18:30 Uhr Jugoslawien - Niederlande 07:05 (2:2, 1:1, 1:0, 3:2)

20:00 Uhr Deutschland - Australia 07:05 (1:2, 3:0, 3:2, 0:1)


Gruppe A


Gruppe B

1. Jugoslawien 24:10 4:0 1. Deutschland 25:18 6:0
2. Niederlande 19:12 2:2 2. USA 23:16 4:2
3. Deutschland/ Junioren 10:31 0:4 3. Australien 21:18 2:4




4. China 16:33 0:6

Samstag, 4. Juli 1998 17:00 Uhr Spiel um Platz 5-7 Deutschland/ Junioren - China 07:05 (1:2, 0:2, 4:0, 2:1)

18:30 Uhr Halbfinale Jugoslawien - USA 07:05 (1:2, 2:0, 2:2, 2:1)

20:00 Uhr Halbfinale Niederlande - Deutschland 09:10 n.V. (3:3, 0:1, 3:0, 2:4/ 1:1, 0:0, 0:1)

Sonntag, 5. Juli 1998 10:00 Uhr Spiel um Platz 5 Deutschland/ Junioren - Australien 03:10 (0:2, 1:1, 0:3, 2:4)

11:30 Uhr Spiel um Platz 3 USA - Niederlande 05:11 (1:2, 3:3, 0:3, 1:3)

13:00 Uhr Finale Jugoslawien - Deutschland 06:05 (3:2, 1:0, 1:1, 1:2)
Endstand:
1. Jugoslawien
2. Deutschland
3. Niederlande
4. USA
5. Australien
6. Deutschland/ Junioren
7. China

Niederlande - Deutschland/ Junioren 14:5
Nomen est omen
Hollands Gert de Groot trifft fünfmal

Im Auftaktspiel des zum ersten mal ausgetragenen Hannover-Cups zogen sich die deutschen Junioren gegen die A-Nationalmannschaft der Niederlande recht beachtlich aus der Affäre. Der 14:5 (3:1,4:1,4:1,3:1) Erfolg der körperlich überlegenen Holländer fiel deutlich, aber dennoch nicht so hoch wie zu befürchten gewesen wäre, aus. Die Niederlage in ei-nem vertretbaren Rahmen gehalten zu haben, verdankte der deutsche Nach-wuchs in erster Linie seinen beiden Tor-hütern Kai Füge (Rote Erde Hamm) und Thomas Hertes (SC Magdeburg), von de-nen jeder zwei Viertel zum Einsatz kam. Das reichte zwar nicht, um den Männern aus Amsterdam, Amersfoort und Alphen ernsthaft zu Paroli bieten, doch Trainer Andras Feher meinte anschließend:"Wir hätten noch zwei bis drei Tore mehr ma-chen können und gegen eine Mannschaft unserer Altersklasse auch weniger kassiert. Insgesamt hat die Leistung der Jungs meine Erwartungen erfüllt". Besonders der Jüngste aus Fehers Mannschaft, Tobias Kreuzmann vom ASC Duisburg profilierte sich mit mutigen Aktionen, die auch den abgeklärten Gegner zeitweilig verblüfften. Vier der fünf deutschen Treffer gingen auf das Konto des Spielers mit der Nummer 13, erfolgreicher war in diesem Spiel nur noch der niederländische Kapitän Gert de Groot, der fünf Treffer markieren konnte und daraufhin von der Expertenjury zum be-sten Spieler des Tages gewählt wurde und mit dem Ehrenpreis der Niedersächsischen Spielbanken ausgezeichnet wurde. Trotz der zufriedenstellenden Vorstellung der Junioren dürften diese es heute in der Partie gegen Jugoslawien weitaus schwerer haben. "Uns ist bewußt, daß die Jugo-slawen von einem anderen Kaliber als die Holländer sind", sagt Spielmacher Sören Mackeben vom deutschen Pokalsieger WASPO Hannover.
VE: 4 : 1, 3 : 1, 4 : 1, 3 : 2
Niederlande: Gert de Groot (5 Tore), Mar-co Booy (2), Nils van der Kolk (2), Björn Boom, Nils Joor, Joeri Stoffels, Eelco, Uri, Bas de Jong
Deutschland/ Junioren: Tobias Kreutz-mann (4), Tom Focke
SR: Coggan (AUS) / Szekeley (ISR)
pF: 6 / 6

Australien - China 10:4
Kein großer Sprung nach vorn
China unterliegt Australien deutlich

René Reimann, Kapitän der deutschen Auswahl brachte das Spiel Australien gegen China treffend auf den Punkt. "Die Aussies sind mit der Einstellung ins Spiel gegangen, daß sie ohnehin gewinnen", sagte er. Tatsächlich konnten sich die Wasserballer vom fünften Kontinent in diesem recht ungleichen Duell eine relativ laxe Gangart leisten. Obwohl sie anfangs einige Überzahlsituationen leichtfertig vergaben, langte es für den Weltmeisterschafts-Vierten zu einem ungefährdeten 10:4 (2:1,3:1,1:0,4:2)-Sieg über die sympathischen, aber biederen Chinesen. Diese, schwimmerisch zwar durchaus ebenbürtig, aber im Kampf Mann gegen Mann unterlegen, litten besonders unter dem Han-dicap, keinen durchschlagskräftigen Center in ihren Reihen zu haben. Aufgrund des klaren Erfolgs der Australier sowie des knappen Sieges der Deutschen über die USA zeichnet sich, bei aller gebotenen Vorsicht, bereits nach dem ersten Spieltag in der Gruppe B ein Zweikampf zwischen dieser beiden Mann-schaften um Platz 1 nach der Vorrunde ab. Das sieht auch Reimann so. "Gegen Australien wird es knüppelhart, die spielen einen durch und durch athletisch betonten Wasserball". Zu diesem vermeintlichen Showdown kommt es dann morgen abend.
VE: 2 : 1, 3 : 1, 1 : 0, 4 : 2
Australien: Nick Hume (2 Tore), Grant Waterman (2), Trennt Birkett, Sean Boyd, Alan Taylor, Mark Oberman, Timothy Neesham, Christian Hoad
China: YAOHUA Chen (2), GUANGHAO Xu, ZHIDONG Han
SR: Tulga (TUR), Börner (GER)
pF: 5 / 9

Deutschland - USA 6:5
Rotkäppchen und der Wolf
Ein Sieg fast wie im Märchen

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich sind die Abendspiele den südamerikanischen Topmannschaften Brasilien und Argentinien vorbehalten. Im Wasserball scheint der DSV-Auswahl der späte Termin jedoch ebenfalls zu liegen, denn in einer spannenden Partie besiegten die Deutschen im abschließenden Spiel des ersten Turniertages die USA letztlich verdient mit 6:5 (1:0,2:2,2:1,1:2). Obwohl sicherlich noch nicht in allen Phasen souverän, waren bei der deutschen Nationalmannschaft dennoch Struktur und Konzept erkennbar. Angefangen beim gewohnt sicheren Torwart Alexander Chigir, der nach seiner Einbürgerung seine Heimspielpremiere feierte, über den ins Team zurückgekehrten Dirk Klingenberg bis hin zum spiritus rector René Reimann und dem frechen Schwaben Steffen Dierolf zeigte das Team insgesamt eine geschlossene Leistung. Die von Trainer Uwe Sterzik geforderte US-amerikanische Tugend des "fighting spirit" beherzigten seine Schützlinge in einem körperbetonten Duell. Ausdruck dieser kämpferischen Auseinandersetzung war bereits in der zweiten Minute ein Zweikampf zwischen Marc Politze und Jeremy Laster, bei dem der US-Boy bedauerlicherweise einen Nasenbeinbruch sowie eine leichte Gehirnerschütterung erlitt. Daß diese Veranstaltung für ihn so früh beendet ist, tut uns allen aufrichtig leid. Nach dieser unglücklichen Aktion wurden dann auch spielerische Akzente gesetzt und Tore er-zielt. Den Anfang machte dabei Dierolf, der mit einem schnellen Schuß in Überzahl US-Torwart Dan Hackett überwand (6.Minute). Spätestens mit dem Ausgleich (9.) begann eine Art Wasserballvariante des Märchens von Rotkäppchen und dem Wolf. Denn Torschütze Wigo, der nicht umsonst den Vornamen Wolf trägt, war es, der die Deutschen trotz einer 3:1 und 6:4-Führung niemals in Frieden ließ. So bewies er mit seinen Anschlußtreffern zu 2:3 (13.) und 5:6 (27.), daß er das tapfere Rotkäppchen Chigir im deutschen Tor zum Fressen gern hatte. Dennoch ließ sich Chigir nicht verschlingen, parierte entscheidende Bälle und wußte im Angriff den jungen (Tor)-Jäger Dierolf auf seiner Seite. Der erschoß zwar nicht den Wolf, besiegte aber mit seinem Tor zum 6:4 die Amis, obwohl es letztendlich Rotkäppchen Chigir vorbehalten war, in der Schlußminute in Unterzahl den Sieg festzuhalten.
VE: 1 : 0, 2 : 2, 2 : 1, 1 : 2
Deutschland: Steffen Dierolf (2 Tore), Dirk Klingenberg (2), René Reimann (2)
USA: Brad Schumacher (2), Wolf Wigo (3)
SR: Borrell (ESP) / Dani (ITA)
pF: 4 / 5

Jugoslawien - Junioren 14:5
Ein Viertel Zauber reichte aus
Junioren lernen gegen Favoriten erneut

Obwohl es lediglich gegen die deutschen Junioren ging, profilierte sich die jugoslawische Nationalmannschaft bei ihrem ersten Spiel als einer der Favoriten auf den Turniersieg. Unter der Regie ihres überragenden Kapitäns Veljko Uskokovic, der vier Treffer erzielte, gewannen die Jugoslawen hoch mit 17:5 (8:0,3:1,5:1,1:3). Hätten die Männer vom Balkan im Rhythmus des ersten Viertels weitergemacht, wäre die Niederlage des deutschen Nachwuchses noch deutlicher ausgefallen. Da es der Sieger jedoch nach dem klaren 8:0-Vorsprung et-was ruhiger angehen ließ, gelang es den Junioren, besser ins Spiel zu kommen. So wußte auf deutscher Seite der Hammer Björn Kohle einige Male zu überzeugen. Lokalmatador Sören Mackeben zeigte ebenfalls vielversprechende Ansätze. Neben seinen zwei Torerfolgen war er auch bemüht, Linie ins Spiel zu bringen. Gegen die souveränen Jugoslawen, die jederzeit Herr der Lage waren gelang es dem Team der Trainer Andras Feher und Stefan Vogt sogar, den Schlußabschnitt überraschend mit 3:1 für sich zu entscheiden. So kam es aus Sicht der Junioren noch zu einem versöhnlichen Abschluß. "Wer gegen die jugoslawische A-Nationalmannschaft fünf Tore erzielt, der macht hoffentlich auch in Bratislava gegen die russischen Junioren einige Tore", sagte Junioren-Trainer Andras Feher nach dem Spiel. Lob zollte auch WASPO-Coach Bernd Seidensticker den Junioren. "In dieser Mannschaft gibt es einige vielversprechende Talente, denen ich in ein paar Jahren den Sprung ins A-Team durchaus zutraue", meinte er.
YUG:Uskokovic (4), Vujasinovic (3), Vukanic (3), Matijasevic (2), Nikolic (1), Malikovic (1), Ikodi-novic (1), Ciric (1), Sapic (1)
GER Jun.: Mackeben (2), Focke (2), Purschke (1), Kohle (1)
SR: Coggan(AUS)/Borrell(ESP)
pF:4/5

Australien - USA 6:7
Der Pabst im Wasser
Jeremy Pope erlöst US-Team

Das US-Team hatte gestern nicht nur den sprichwörtlichen Pabst in der Tasche, sondern auch einen im Wasser. Als sich nämlich drei Sekunden vor der Schlußsirene eine Reihe von Zuschauern bereits auf den Weg ins VIP-Zelt gemacht hatte, gelang Jeremy Pope bei exakt 28:00 ein ebenso spektakulärer wie entscheidender Treffer zum 7:6 (2:2,2:2,2:0,1:2) Erfolg seiner Mannschaft über Australien. Dabei schienen sich beide Seiten schon mit einer Punkteteilung abgefunden zu haben, nur Trainer John Vargas nicht. Allerdings dürfte er wohl selbst überrascht gewesen sein, daß der von ihm zuvor in der Auszeit angeordnete Spielzug von Kapitän Chris Oeding auf Pope derart gekonnt in die Praxis umgesetzt wurde. So schön anzusehen dieser abschließende Knalleffekt auch war, verlief das Spiel über weite Strecken nicht hochklassig. Australien, dessen neuer Coach Ben Cameron, der mit drei Spielern, die vor einem Jahr noch bei der Junioren-WM in Havanna aktiv waren, nach Hannover gekommen ist, wird bei der angestrebten Umstrukturierung seiner Mannschaft noch einige Arbeit haben. Schwimmerisch sind die Australier stark, setzen jedoch etwas zu einseitig auf die Athletik, worunter manchmal die Technik leidet. Zahlreiche von den Schiedsrichtern geahndete Stürmerfouls waren Ausdruck dieser Spielweise, mit der den körperlich gleichwertigen USA letztlich nicht beizukommen war. Die Nordamerikaner können hingegen für sich verbuchen, das mit etwas Pech verlorene Auftaktspiel gegen Deutschland mit dem entsprechenden Glück gestern umgedreht zu haben. Auf seiten der USA war es erneut Wolf Wigo, dessen Schüsse erneut zwei mal den Weg ins Netz fanden, im schloß sich diesmal Oeding der im Aufbau wie im Abschluß sehr ordentlich agierte.
AUS: Petrov (2), Tresise (1), Taylor (1), Soros (1), Waterman (1)
USA: Oeding (3), Wigo (2), Pope (1), Albright (1)
SR: Börner(GER)/Tulga(TUR)
pF: 10/9

Deutschland -China 12:8
"Zieht die Leinen rein!"
Glanzloser Sieg über biedere Chinesen

Im ersten offiziellen Länderspiel einer deutschen A-Nationalmannschaft gegen China gewannen die Schützlinge von Trainer Uwe Sterzik ungefährdet, aber glanzlos mit 12:8 (2:1,3:0,5:2,2:4). Gegen die biederen Chinesen konnten lediglich René Reimann (Hamm) und Steffen Dierolf (Cannstatt) überzeugen. Besonders die Centerspieler fielen eher durch Hinausstellungen (Politze) und Stürmerfouls (Schertwitis) als durch kraftvolle Aktionen vor dem gegnerischen Tor auf. Nach dem zweiten Spielviertel war das Spiel praktisch entschieden und Sterzik pro-bierte verschiedene Varianten aus Für Heiterkeit sorgte der zur Zeit pausie-renden 262fache Nationalspielers Lars Tomanek, der in einer Phase, als die Unparteiischen mehrfach hintereinan-der auf Stürmerfoul erkannten, ins Bek-ken rief: "Nehmt die Tore raus, zieht die Leinen rein!"
GER: Reimann (3), Kaiser (2), Weissinger (2), Dierolf (2), Schertwi-tis (1), Klingenberg (1), Reinhardt (1)
CHN: Feng (2), Xu (2), Wang (1), Chen (1), Bai (1), Shen (1)
SR:Dani(ITA)/Szekely(ISR)
pF:7/8

USA - China 04:11
Lieber Vieri als Wigo
USA besiegen China quasi unter Ausschluß der Öffentlichkeit

König Fußball bestimmt derzeit das öffentliche Leben in einer Art und Weise, wie es sonst wohl höchstens Olympischen Sommerspiele tun. Die Frage, ob man sich denn nun an einem Freitag nachmittag lieber das aus deutscher Sicht wahrlich nicht besonders attraktive Was-serballspiel um den Hannover-Cup zwi-schen den USA und China ansehen sollte oder das Duell der Fußball-Weltstars aus Italien und Frankreich um den Einzug ins WM-Halbfinale, wurde von den hanno-verschen Zuschauern klar beantwortet. Nur eine handvoll Zuschauer wollte lie-ber Wigo als Vieri und Zewen als Zidane sehen. Von der Tribüne machte jemand den ebenso sarkastischen wie pragmati-schen Vorschlag: "Stellt doch heute einmal die Zuschauer einzeln vor, das geht dann sogar schneller. Die Spieler aus den USA und China, beides bekanntermaßen Nationen, in denen der Fußballsport keinen so hohen Stellenwert genießt wie hierzulande, bedauerten es dagegen wahrscheinlich nicht allzu sehr, das Spiel nicht sehen zu können. Wasserball wurde auch noch gespielt, ohne besonders zu glänzen, steuerten die Amerikaner einem sicheren 11:4 (4:1,3:2,2:1,2:0)-Sieg und der Qualifikation für das Halbfinale entgegenentgegen. Der bislang beste amerikanische Spieler dieses Turniers, Wolf Wigo, nutzte den Freiraum, den ihm die Chinesen gewähr-ten, um sein Torkonto aufzubessern und seine Chancen auf die Torjägerkrone zu vergrößern. Besonders ausgeruht schien auch Kollege Brad Schumacher zu sein, der gestern noch mit drei "stop and go-Strafen" bedacht und vorzeitig zum Du-schen geschickt wurde. Mit vier Treffern befand er sich quasi auf der Überholspur und katapultierte sich in die Spitzengruppe der Torjäger. Die Chinesen, deren Probleme vor allem im Offensivbereich immer stärker offenbar werden, mühten sich redlich, hatten aber am Ende wieder einmal keine Chance.
CHN: Bai (2), Wang (1), Cai (1)
USA: Schumacher (4), Pope (4), Wigo (2), Kredell (2)
SR: Tulga (TUR)/Szekely (ISR)
pF: 6/1

Jugoslawien - Niederlande 7:5
Ein Uri reichte nicht
Jugoslawien am Ende kaltschnäuziger

Die erste Überraschung des Hannover-Cups lag lange in der Luft, der große Favorit und Vize-Europameister Jugoslawien wankte gegen die Niederländer, fiel aber nicht. Mehr als der 7:5 (2:2,1:1,1:0,3:2)-Sieg des Favoriten wird von diesem Spiel die grandiose und taktisch clevere Leistung der Männer aus unserem Nachbarland in Erinnerung bleiben. Die Niederländer hatten sich das Spiel der Jugoslawen gegen die deutschen Junioren offenbar sehr genau angesehen und Trainer Dick Nieuwenhuizen stellte seine Mannschaft punktgenau auf die Offensive des Gegners um Center Nenad Vukanic und Rückraumbomber Veljko Uskokovic ein. So konnte die holländische Hintermannschaft, getragen vom herausragenden Schlußmann Arie van de Bunt den zunehmend einfallsloser agierenden Jugoslawen ein ums andre mal den Ball abnehmen und ihrerseits gefährliche Konterangriffe starten. Daß es trotzdem nicht zur ganz großen Überraschung reichte, hat mehrere Gründe: im Angriff waren die Niederlande praktisch nur durch einen Spieler vertreten. Eelco Uri zeigte eine überragende Vorstellung, erzielte vier Treffer und konnte dennoch die Niederlage nicht verhindern, weil die Jugoslawen im entscheidenden Moment noch zuzusetzen wußten. Vukanic und der erst 20jährige Alexandar Sapic erzielten in den letzten drei Minuten die entscheidenden Treffer für die Manner vom Balkan. Ein weiterer Grund für die Niederlage der Oranjes war die Quote im Über- und Unterzahlspiel. Da konnten die Spieler von Trainer Nicola Stamenic fünf ihrer sechs Überzahlspiele in Tore ummünzen, was einer phantastischen Quote von über 83% entspricht. Die Niederländer hingegen konnten nur ein einziges ihrer vier Überzahlspiele verwandeln. Können sich die Holländer in diesem Bereich weiter verbessern und haben sie weiterhin einen Eelco Uri in der Galaform des gestrigen Tages in ihren Reihen, dann steht den Männern von Trainer Uwe Sterzik heute ein ganz heißer Tanz bevor.
YUG: Sapic (3), Vukanic (3), Us-kokovic(1)
NED: Uri (4), Silvis (1)
SR: Coggan (AUS)/Börner (GER)
pF: 4/6

Deutschland - Australien 7:5
Mit scharfer "Klinge" gegen Aussies
DSV-Auswahl scheint für Holland gerüstet

Deutlicher als es das Ergebnis von 7:5(1:2,3:0,3:2,0:1) ausdrückt, beherrschte die deutsche Mannschaft in ihrem letzten Vorrundenspiel Australien. Nachdem anfangs Sand im Getriebe der Aktionen der DSV-Auswahl war, stei-gerte sich diese im zweiten und dritten Viertel beträchtlich und legte in diesen beiden Abschnitten den Grundstein für den letztlich ungefährdeten Erfolg. In dieser Phase zeigten Routinier Dirk "Klinge" Klingenberg das, was die Was-serballfans von ihm erwarten. Zwei Tore sowie eine von ihm herausgeholte Hin-ausstellung machten aus einem 1:2-Rückstand eine 4:2-Führung, damit bü-gelte auch die eine oder andere Unsicher-heit von Torwart Alexander Chigir aus. Inspiriert durch ihren Lenker faßten nun auch andere deutsche Spieler den Mut zum Torschuß, der bei Thomas Schert-witis und Sven Reinhardt von Erfolg ge-krönt wurde. Spätestens mit dem Treffer des Hannoveraners zum 7:3 (19.Minute) war dieses Match vorzeitig entschieden und Australiens Schicksal, trotz der hübsch anzuschauenden grün-gelben Kappen in den Nationalfarben besiegelt. "Meine Mannschaft hat ohne allzu große Schwankungen bisher eine konstante Leistung geboten", sagte Trainer Uwe Sterzik zum Einzug ins Halbfinale.
GER: Klingenberg (2), Reimann (2), Schertwitis (1), Reinhardt (1), Schmidt (1)
AUS: Taylor (2), Soros (1), Hume (1), Waterman (1)
SR: Borrell (ESP)/Dani (ITA)
pF: 8/7

Junioren - China 7:5
Andras läßt die Jungen los!
Junioren biegen ein 1:4 noch um

Die Schiedsrichter aus der Türkei, Australien und Israel hatten es sich beim Plazierungsspiel der deutschen Junioren gegen China bereits mit einem Teil unserer Redaktion vor dem Zaun vor dem Sportpark bequem gemacht. Dort lief, zwar etwas weiter entfernt, aber dennoch in den wichtigsten Konturen erkennbar, das bislang beste Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft zwischen den Niederlanden und Argentinien. Kontrovers wie sie am Beckenrand entscheiden, beurteilten die Wasserball-Unparteiischen auch den vom mexikanischen Referee den Argentiniern verweigerten Foul-Elfmeter. Ihre Kollegen Dani (Italien) und Borrell (Spanien) verhängten demgegenüber souverän zwei Vier-Meter Strafwürfe für die Chinesen, an deren Berechtigung kein Zweifel bestand. Den ersten zum 1:3 mußte der Leipziger Torwart Kai Füge, der bei Rote Erde Hamm spielt, noch passieren lassen. Im zweiten Anlauf erwies sich der überragende Juniorentorhüter jedoch als Herrscher des Reich der Mitte seines Tores, indem er diesmal hervorra-gend parierte. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach einem 1:4-Rückstand zur Halbzeit plötzlich im dritten Viertel 5:4 für den deutschen Nachwuchs. All das, was sich im Gegensatz zu häufig wankelmütigen Schiedsrichtern, der ungarischer Wasserballpraktiker und -theoretiker Trainer Andras Feher überlegt hatte, setzten seine Spieler von der 15. Minute an um. Einen 1:4-Rückstand zur Halbzeit, kehrte vor allem der Hammer Björn Kohle, der sich in der Centerposition gegen die durchaus kräftigen Chinesen durchsetzte, zusammen mit dem Wuppertaler Tom Focke und dem Duisburger Vlad Kapsa in eine 5:4-Führung um. Daß nicht nur Nordrhein-Westfalen den Takt bei den Junioren angibt, bewies der schlanke wie schnelle Han-noveraner Daniele Polveriono. Drei Stunden vor dem Golden Goal seines Waspo-Mannschaftskameraden Marc Politze, glückte ihm eine ähnlich herausragende Aktion. Den chinesischen Ausgleich zum 5:5, beantwortete er quasi lächelnd mit einem schwimmerisch eleganten Alleingang, den er mit dem 6:5 krönte. Wie gesagt: Bodenständige Westfalen und teilweise wache Lindener können Deutschland nach vorne bringen. Das fand auch Coach Feher, der meinte: "Zur deutschen Disziplin hat sich heute ein Schuß Spontaneität gesellt, den ich öfter sehen möchte." Die Freunde des deutschen Wasserballs bestimmt auch.
VE: 1:2, 0:2, 4:0, 2:1
Deutschland Junioren: Björn Kohle (3), Tom Focke (2), Daniele Polverino, Vlad Kapsa
China: Jin Bai, Yaohua Chen, Zhidong Han, Zewen Feng
SR: Dani (ITA), Borrel (ESP)
PF: 5 / 3


Jugoslawien - USA 7:5
USA spuckt Serben nicht in die Suppe
Sapic und Savic stellen Weichen auf Sieg

Die politischen Beziehungen zwischen USA und Jugoslawien sind zur Zeit sicherlich nicht die Besten. Im ersten Halbfinale zwischen den Nationalmannschaften beider Länder war hingegen, sportlich betrachtet, fast so etwas wie ein Klima der Entspannung zu spüren. Wer angenommen hatte, die Runde der letzten Vier sei heiß umkämpft und in diesem Fall auch von Prestigegedanken getragen, sah sich im Stadionbad getäuscht. Insbesondere die Jugoslawen vertrauten voll und ganz auf ihre Routine sowie auf ihre bessere Spielanlage und Technik. So ließen sie sich auch durch einen 1:2-Rückstand nach dem ersten Viertel überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ohne das Trainer Nikola Stanenic besonders laut werden mußte setzten sich seine Schützlinge in der Folgezeit immer noch langsam aber stetig durch. Hatte Kapitän Veljko Uskokovic ausgeglichen und Alexander Sapic "die Blauen", die diesmal in weißen Badekappen spielten, erstmals mit 3:2 in Führung (14.) gebracht, nützte den USA auch das 3:3 von Brad Schuhmacher nichts mehr. Wiederum Sapic, dem nun sein Mannschaftskamerad Denan Savic nun mit zwei schönen Toren von der Position Zwei zur Seite stand, stellten die Weichen für die Jugoslawen endgültig auf Sieg. Daran änderte auch der Anschlußtreffer von Chi Kredell vier Sekunden vor Ende des dritten Abschnittes nichts mehr. Vielmehr war dieses Tor objektiv betrachtet eher Ergebniskosmetik, den eine leichte Temposteigerung zur Beginn der abschließenden Periode in einer Überzahlsituation und einem Konter rückte die Verhältnisse mit dem 7:4 schnell wieder ins Lot. Die serbischen Künstler, denen gestern ein Griff in die Handwerkskiste reichte, um sich für das heutige Finale zu qualifizieren, konnten es sich sogar erlauben mit einer Überzahlquote von 30% auszukommen, die in der Vorrunde noch bei 78% gelegen hatte. Allerdings wäre es verfrüht zehn Jahre nach dem Olympiasieg des damals noch einheitlichen Jugoslawien über die USA, irgendwelche Parallelen zu ziehen oder von der aktuellen Spielergeneration ähnliche Highlights zu erwarten. Dafür ist dieses Turnier, trotz der großen Namen, einfach noch kein Maßstab, sondern bestenfalls ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung zu den bevorstehenden Goodwill-Games in New York. Wenn die USA dort, sollte es zu einer Neuauflage dieser Begegnung kommen, für die erlittene Niederlage Revanche geben wollen, müssen sich vor allem ihr bislang beim Hannover-Cup überragender Wolf Wigo steigern. Dieser kam, abgesehen von seinem Treffer zum 5:7 Endstand gegen die vielarmige Zonendeckung kaum zurecht.
VE: 1 : 2, 2 : 0, 2 : 2, 2 : 1
Jugoslawien: Dejan Savic (2), Veljko Uskokovic (2), Aleksandar Sapic (2), Danilo Ikodionvic
USA: Brad Schuhmancher (2), Chi Kredell, Chris Oeding, Wolf Wigo
SR: Börner (GER) / Coggan (AUS)
PF: 8 / 8

Niederlande - Deutschland 9:10 n.V.
Politze kommt spät aber gewaltig
Golden Goal bedeutet Finale für Deutschland

Die politischen Beziehungen zwischen USA und Jugoslawien sind zur Zeit sicherlich nicht die Besten. Im ersten Halbfinale zwischen den Nationalmannschaften beider Länder war hingegen, sportlich betrachtet, fast so etwas wie ein Klima der Entspannung zu spüren. Wer angenommen hatte, die Runde der letzten Vier sei heiß umkämpft und in diesem Fall auch von Prestigegedanken getragen, sah sich im Stadionbad getäuscht. Insbesondere die Jugoslawen vertrauten voll und ganz auf ihre Routine sowie auf ihre bessere Spielanlage und Technik. So ließen sie sich auch durch einen 1:2-Rückstand nach dem ersten Viertel überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ohne das Trainer Nikola Stanenic besonders laut werden mußte setzten sich seine Schützlinge in der Folgezeit immer noch langsam aber stetig durch. Hatte Kapitän Veljko Uskokovic ausgeglichen und Alexander Sapic "die Blauen", die diesmal in weißen Badekappen spielten, erstmals mit 3:2 in Führung (14.) gebracht, nützte den USA auch das 3:3 von Brad Schuhmacher nichts mehr. Wiederum Sapic, dem nun sein Mannschaftskamerad Denan Savic nun mit zwei schönen Toren von der Position Zwei zur Seite stand, stellten die Weichen für die Jugoslawen endgültig auf Sieg. Daran änderte auch der Anschlußtreffer von Chi Kredell vier Sekunden vor Ende des dritten Abschnittes nichts mehr. Vielmehr war dieses Tor objektiv betrachtet eher Ergebniskosmetik, den eine leichte Temposteigerung zur Beginn der abschließenden Periode in einer Überzahlsituation und einem Konter rückte die Verhältnisse mit dem 7:4 schnell wieder ins Lot. Die serbischen Künstler, denen gestern ein Griff in die Handwerkskiste reichte, um sich für das heutige Finale zu qualifizieren, konnten es sich sogar erlauben mit einer Überzahlquote von 30% auszukommen, die in der Vorrunde noch bei 78% gelegen hatte. Allerdings wäre es verfrüht zehn Jahre nach dem Olympiasieg des damals noch einheitlichen Jugoslawien über die USA, irgendwelche Parallelen zu ziehen oder von der aktuellen Spielergeneration ähnliche Highlights zu erwarten. Dafür ist dieses Turnier, trotz der großen Namen, einfach noch kein Maßstab, sondern bestenfalls ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung zu den bevorstehenden Goodwill-Games in New York. Wenn die USA dort, sollte es zu einer Neuauflage dieser Begegnung kommen, für die erlittene Niederlage Revanche geben wollen, müssen sich vor allem ihr bislang beim Hannover-Cup überragender Wolf Wigo steigern. Dieser kam, abgesehen von seinem Treffer zum 5:7 Endstand gegen die vielarmige Zonendeckung kaum zurecht.
VE: 1 : 2, 2 : 0, 2 : 2, 2 : 1
Jugoslawien: Dejan Savic (2), Veljko Uskokovic (2), Aleksandar Sapic (2), Danilo Ikodionvic
USA: Brad Schuhmancher (2), Chi Kredell, Chris Oeding, Wolf Wigo
SR: Börner (GER) / Coggan (AUS)
PF: 8 / 8


Niederlande - Deutschland 9:10
Politze kommt spät aber gewaltig
Golden Goal bedeutet Finale für Deutschland

Lange, für manche Zuschauer, die sich zum Fußball verabschieden wollten, fast schon zu lange, hat Marc Politze Center der Nationalmannschaft und von Waspo Linden beim Hannover-Cup auf sich warten lassen. In drei Vorrundenspielen ohne Torerfolg geblieben und schon an sich selbst verzweifelnd, erzielte er gestern seinen ersten Turniertreffer. Und das war nicht irgendeiner: Sein Golden Goal zum 10:9 (3:3, 1:0, 0:3, 4:2 / 1:1, 0:0, 0:0, 1:0) über die Niederlande markierte nach exakt 37:30 Minuten den spektakulären Schlußpunkt einer dramatischen Halbfinalpartie. Damit brachte Politze die deutsche Nationalmannschaft ins Endspiel heute um 13 Uhr gegen Jugoslawien. Der Sieg der DSV-Auswahl ist um so bemerkenswerter, weil er ohne Kapitän René Reimann, der zur Hochzeit eines Verwandten in Italien weilt, zustande kam. Nachbarschaftsduelle gegen die Niederländer sind in jeder Ballsportart von besonderer Brisanz und stets ein Highlight. Das war auch gestern im Stadionbad nicht anders. Eine stattliche Kulisse, die es zuvor bei diesem Turnier nicht gegeben hatte, wurde bei kühlen Außentemperaturen und feuchtheißer Luft in der Halle durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt. Der 2:0-Führung für die Niederlande, dem Ausgleich zum Viertelende durch Steffen Dierolf und dem Führungstreffer von Klingenberg zum 4:3 zur Halbzeit der regulären Spielzeit, folgte aus deutscher Sicht ein ernüchternder dritter Abschnitt. Probleme in der Centerverteidigung führten dazu, daß die traditionell starken holländischen Rückraumschützen in Position gebracht wurden und Alexander Chigir dreimal aus acht Metern überwanden. Doch Deutschland, das gilt auf einmal im Wasserball, ist, wenn überhaupt, erst mit der Schlußsirene besiegt. Den Beweis dieser These erbrachte im vermeintlichen Schlußdurchgang, der neben Politze zweite Hannoveraner im deutschen Team. Sven Reinhardt bislang durch eine für seine Verhältnisse ungewohnt disziplinierte Spielweise aufgefallen, faßte sich ein Herz und zeigte die Tugenden, die über Linden und Limmer hinaus so unvergleichlich machen. Quasi als Nachfolger des wegen dreier persönlicher Fouls ausgeschiedenen Steffen Dierolf, probierte er es gegen die niederländische Verteidigung wie der Schwabe mit Schüssen aus größerer Entfernung. So als würde ihm das Treiben zu bunt, schaffte er es zunächst mit Kraft den niederländischen Keeper Arie van der Bunt das 5:6 ins Netz zu bringen, zitterte sich anschließend nach einem Querpaß von Patrick Weissinger förmlich zum Ausgleich und beförderte die im Wasser verbliebenen Deutschen mit seinem schönsten Tor sogar mit 8:7 in Front (28.). Doch der Traum vom Finaleinzug war damit noch nicht zur Wirklichkeit geworden. Gerben Silvis reichte eine Zehntelsekunde der Unaufmerksamkeit von Dirk Klingenberg, um mit dem 8:8 die Verlängerung zu erzwingen. Wer sich aus dem Publikum vor dieser Zusatzzeit zugunsten der versagenden deutschen Profifußballer verabschiedet hatte, dürfte das bereits zwei Stunden später bereut haben. Wenngleich der Hannover-Cup nicht mit dem Play-off um die deutsche Meisterschaft zu vergleichen ist, zeigte sich in der entscheidenden Phase, daß auf den Erfahrungsschatz eines Alexander Chigir, der mit Würzburg 05 auf diese Weise ins Halbfinale einzog, auch in der Nationalkappe nicht zu verzichten ist. In nahezu unnachahmlicher Weise verlängerte er selbst bei den hochkarätigsten Chancen, die ohnehin nervenaufreibende Verlängerung auf die finale Stufe. Als nach zweimal drei Minuten ohne Sieger beim Stand von 9:9, dem Golden Goal-Modus entsprechend, der nächste Gegentreffer der letzte gewesen wäre, steigerte sich der gebürtige Russe zu gymnastischen Reaktionen, die ansonsten Tänzern des Bolschoj-Balletts vorbehalten sind. Die Zuschauer, aufgesprungen bei einer Rückhand von Politze, die nur die Latte traf, sahen beim direkten Gegenzug der Niederländer in einer 2:1 Situation gegen Klingenberg schon das Aus vor Augen. Doch davor bewahrte die deutschen Fans mit klarem Blick Chigir, indem er in unglaublicher Art zwei Schüsse aus nächster Nähe parierte. In zweiten Versuch seiner Spezialität, des direktes Torwurfs ohne Blickkontakt mit dem Torwart, war Politze schließlich der viel umjubelte Matchwinner. Dennoch siegten die Deutschen mit Glück, Chigirs Geschick, Dierolfs und Reinhardts Mut sowie einer geschlossenen Mannschaftsleistung. "So spannend kann Wasserball sein", sagte Cheforganisator Kurt-Heinrich Maier. Im Gegensatz zu den Multimillionären im Fußballertrikot sicherlich schon, denn die Wasserballer zeigten tatsächlich die vielzitierten deutschen Tugenden. Doch dazu sind Amateure, die mit Herz und Verstand kämpfen, wahrscheinlich eher in der Lage.
VE:3:3, 0:1, 3:0, 2:4/ 1:1, 0 : 0/ 0: 0, 1 : 0
Deutschland: Sven Reinhardt (5), Steffen Dierolf (3), Dirk Klingenberg, Marc Poltize
Niederlande:Arno Havenga (2), Gerben Silivis (29, Siors Kooiman, Marco Booy, Eelco Uri, Bas de Jong, Niels van der Kolk
SR: Szekely (ISR / Tulga (TUR)
pF: 13 / 10

Junioren - Australien 03:10
(0:2, 1:1, 0:3, 2:4)


Junioren: Jörg Hehne (2), Vlad Kapsa
Australien: Sean Boyd (2), Grant Waterman (2), Trent Birkett, Peter Tresise, Peter Soros, Mark Oberman
SR: Dani (ITA), Szekely (ISR)
pF: 9 / 5

USA - Niederlande 05:11
(1:2, 3:3, 0:3, 1:3)

USA: Chi Kredell, Chris Oeding, Brad Schumacher, Wolf Wigo, Jeremy Pope
Niederlande: Gerben Silivis (4), Arno Havenga (3), Gert de Groot (3)
SR: Coggan (AUS), Boerner (GER) pF: 6 / 8

Jugoslawien -Deutschland 06:05
(3:2, 1:1, 1:2)

Jugoslawien: Dejan Savic(3), Vladimir Vujasinovic (2), Aleksandar Sapic
Deutschland: Dirk Klingenberg (3), Sven Reinhardt, Thomas Schertwitis, Steffen Dierolf
SR: Borrell (ESP), Tulga
pF: 4 / 6


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