Halbzeit-Bilanz
der Champions League
VON DR. GÜNTER SCHWILL
Die
Kürzel nach dem 3. Spieltag der Champions League lauten:
1.) WF Spandau 04 trumpft stärker auf als erwartet
2.) Keine klaren Favoriten für den Titel 2000
3.) Noch sieben von acht Mannschaften aussichtsreich im
Rennen
4.) Für Olympic Nizza Knockout durch dritte Niederlage
Die Ergebnisse des 3. Spieltages (26./27.2.2000):
Rote Gruppe
WF
Spandau 04 - |
VK Becej |
7:7 |
(1:1,2:2,2:3,2:1) |
Spart. Wolgograd - |
Mladost
Zagreb |
5:4 |
(0:2,1:1,3:1,1:0) |
Tabelle Rote Gruppe
1. |
VK
Becej |
3 |
28:17 |
+11 |
5:1 |
2. |
WF
Spandau 04 |
3 |
17:21 |
-4 |
3:3 |
3. |
Mladost
Zagreb |
3 |
18:17 |
+1 |
2:4 |
4. |
Spartakus
Wolgograd |
3 |
15:23 |
-8 |
2:4 |
Blaue Gruppe
Olym. Piräus
- |
Olympic Nizza |
12:8 |
(4:2,3:2,1:3,4:1) |
Splitska Banka - |
Vasutas
Budapest |
6:6
|
(2:2,2:0,1:3,1:1)
|
Tabelle Blaue Gruppe
1. |
Splitska
Banka |
3 |
27:21 |
+6 |
5:1 |
2. |
BVSC
Budapest |
3 |
17:16 |
+1 |
4:2 |
2. |
Olympiakos
Piräus |
3 |
24:21 |
+3 |
3:3 |
4. |
Olympic
Nizza |
3 |
21:31 |
-10 |
0:6 |
Den ersten "Knockout" hat es
nach dem 3. Spieltag bei der mit acht Mannschaften
besetzten Champions League gegeben. Der französische
Landesmeister Olympic Natation Nizza ist von nun an
chancenlos, die Runde der letzten Vier, das begehrte
"Final Four" zu erreichen. Drei Niederlagen in
Serie besiegelten das Schicksal der Franzosen. Die
restlichen sieben Mannschaften dagegen haben alle noch
gute Chancen. Das gilt ganz besonders für die
Wasserfreunde Spandau 04, die die Erwartungen bisher weit
übertroffen haben und jetzt in der Lage sind, aus
eigener Kraft den härtesten Rivalen Mladost Zagreb
hinter sich zu lassen. Dazu muss den Spandauern das
Kunststück gelingen, den Heimvorteil am nächsten
Spieltag (11. März) gegen Mladost zu einem Sieg zu
nutzen. Das Tor zur Endrundenteilnahme würde damit ganz
weit aufgestossen werden.
Rote
Gruppe:
WF Spandau 04 - VK Becej 7:7 (1:1,2:2,2:3,2:1)
Am spannendsten geht es in der Spandau-Gruppe zu. WF
Spandau 04 hat sich durch seinen beherzten Kampf und das
überraschende 7:7-Unentschieden gegen den hohen
Favoriten Becej im Kreis der Grossen zurückgemeldet.
Tore von Elke (3), Noerbeck (2), König und Weissinger,
dazu Tchigir als Spieler des Tages waren die Highlights
in einer in dieser Saison erstmals ausverkauften Schöneberger
Schwimmhalle. Fachkundige Beobachter lobten ganz
besonders Kampfgeist und Moral der Röhle-Schützlinge,
die dreimal einen Zwei-Tore-Rückstand (1:3, 4:6 und 5:7)
wettmachten. Sehr wertvoll Alexander Elke auf Spandauer
Seite, der den gefährlichen Aleksandr Sapic (4 Tore)
nicht nur gut abschirmte, sondern gleichzeitig auch drei
Tore schoss. Schertwitis rackerte viel in der
Centerposition, band stellenweise drei Gegenspieler. Die
dadurch gerissenen Deckungslücken konnten aber zu wenig
genutzt werden, da er den Ball nicht umgehend zurückpasste.
Spartakus Wolgograd - Mladost Zagreb 5:4 (0:2,1:1,3:1,1:0)
Die beiden Mitkonkurrenten aus Wolgograd und Zagreb
schenkten sich nichts, den Spandauern jedoch mit deren
Wunschergebnis viel. Durch den 5:4-Sieg der Russen liegen
jetzt beide Konkurrenten mit je einem Punkt hinter
Spandau.
Mladost hatte einen guten Start (2:0 im 1.Viertel) und
sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Bis 10 Minuten
vor Spielende führten die Kroaten 4:1. Zahlreiche Überzahlsituationen
(12 gegenüber nur 5 bei den Russen) erleichterten diesen
Zwischenstand. Dann aber suchte Wolgograd in einem
Sturmlauf seine letzte Chance. Und hatte damit Erfolg.
Innerhalb von nur drei Minuten fielen drei Treffer zum 4:4-Ausgleich
für den Gastgeber. Das letzte Viertel brachte die
Entscheidung, Zagreb hatte nichts mehr entgegenzusetzen.
Die Tore für Wolgograd: Zinnourov (2), Panfili,
Gaidoukow und Jivchikov.
Die Tore für Zagreb: Simenc, Varga, Stritof und Benic.
Blaue
Gruppe:
Splitska Banka - Vasutas Budapest 6:6 (2:2,2:0,1:3,1:1)
Der amtierende Europa-Champion Splitska Banka verstand es
nicht, seinen Rivalen aus Budapest entscheidend zu
bezwingen. Zu selbstsicher zeigten sich die Kroaten nach
ihren beiden bisherigen Auswärtssiegen. Das
Unentschieden hat Vasutas wieder ins Rennen um einen
Finalplatz gebracht.
Dabei schien zur Halbzeit beim 4:2 schon eine
Vorentscheidung gefallen zu sein. Aber als Schutzpatron
der Ungarn trat an diesem Tag der "Heilige Thomas"
auf, Namensgeber für Tamás Dala (4:3), Tamás Ibolya (5:4)
und Tamás Märcz (5:5). Mit diesen drei Toren im 3.Viertel
war die Partie wieder offen. Tino Vegar, Spieler des
Tages , brachte Split noch einmal in Führung, aber Märcz
mit seinem 2.Treffer rettete das 6:6-Unentschieden etwa 2
Minuten vor Spielschluss. Rolf Lüdecke und Mario Dalli (Malta)
brachten das Spiel vor rund 1000 Zuschauern in der
kleinen, 33 1/3 m langen Wasserballhalle gut über die Bühne.
Olympiakos Piräus - Olympic Natation Nizza 12:8
(4:2,3:2,1:3,4:1)
Das torreichste Spiel des Wochenendes fand in Athen
zwischen den Namensvettern Olympiakos Piräus und Olympic
Nizza statt. Mit 12:8 sicherten sich die Griechen ihren
ersten Sieg. Am Erfolg gab es schon im 2. Viertel bei
Spielständen von 6:2 und 7:3 eigentlich keine Zweifel.
Doch Nizza unter seinem italienischen Coach Paolo Malata
suchte seine letzte Chance und kam über 7:5 noch auf 8:7
heran. Ein Sturmlauf von Olympiakos im letzten Viertel (4:1)
machte aber alles klar. Überzeugend die Vollstrecker
Chtzitheodorou und Vlodakis mit je 4 Treffern.
Am 4. Spieltag, am 11. März, wird es zwei Schlüsselspiele
geben:
WF Spandau 04 - Mladost Zagreb und Olympiakos Piräus -
Vasutas Budapest. Die Sieger werden der Finalteilnahme um
einen Riesensatz näher kommen.
(01.03.2000)
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