Ivan Jevtovic geht wieder zurück nach Belgrad

Roland Weiterer leitet jetzt das Training bei SC Hellas-99

(ugr) Wasserball-Bundesligist SC Hellas-99 Hildesheim und sein bisheriger Coach Ivan Jevtovic gehen ab sofort getrennte Wege. Den 34jährigen Jugoslawen, der den HSC auf Platz acht der Tabelle führte, zieht es aus privaten Gründen zurück nach Belgrad. Ein Nachfolger steht bereits fest: Roland Weiterer übernimmt das Kommando beim HSC.

Sportlich steht der SC Hellas-99 Hildesheim blendend da. Platz acht in der Tabelle und ein deutliches Polster zu den Abstiegsrängen lassen die Wasserball-Cracks von der Jo-Wiese erstmals seit dem Wiederaufstieg 1995 von einem Einzug in die Play-offs und die damit verbundene Teilnahme am Viertelfinale träumen. Auf der Bank der Hildesheimer hat sich allerdings über Ostern ein überraschender Wechsel vollzogen: Ivan Jevtovic - zu Saisonbeginn von Roter Stern Belgrad zum HSC gewechselt - kehrt in seine Heimat zurück.

In einem mehrstündigen Gespräch mit den Verantwortlichen des Klubs machte der 34jährige vor allem private Gründe geltend. "Der schnelle Wechsel ist für beide Seiten sicherlich die beste Lösung", verdeutlichte Vereinsvorsitzender Markus Weiterer, daß die Trainerfrage zügig gelöst werden mußte. Vor allem mit Blick auf die restlichen Aufgaben in der Rückrunde soll die Mannschaft in Ruhe arbeiten können. Bereits Anfang des Monats hatte Jevtovic angedeutet, daß er nicht wisse, ob er auch in der kommenden Spielzeit für den HSC am Beckenrand stehen werde. "Deshalb mußten wir handeln", erläuterte der Klubvorsitzende die schnelle Entscheidung.

Unter der Regie von Jevtovic hatte sich der HSC vom Abstiegskandidaten der beiden vergangenen Jahre zum Play-off-Aspiranten gemausert. Vor allem die Heimstärke mit 10:6 Zählern und der erste Erfolg der Hildesheimer überhaupt in einem Niedersachsenderby mit WaSpo Hannover stehen für den 34jährigen zu Buche. Bei der Nachfolge setzen die Hildesheimer auf eine interne Lösung. Roland Weiterer hat künftig das Sagen auf der Trainerbank.

Der 32jährige ist ein Eigengewächs des Vereins von der Jo-Wiese. Als Bundesligaspieler hat er alle Höhen und Tiefen des Hildesheimer Traditionsklubs mitgemacht - vom ersten Aufstieg in die Eliteliga 1986 bis zum freiwilligen Rückzug 1991. Ein Jahr später wurde Roland Weiterer mit WaSpo Hannover Deutscher Vizemeister, ehe er zu seinem Heimatverein zurückkam und als einer der Garanten am Wiederaufstieg 1995 beteiligt war.

Gleich zu seiner Trainerpremiere am kommenden Sonnabend (18. April) wartet auf ihn und seine neuen Schützlinge eine harte Nuß. Gegen Aufsteiger SSV Esslingen muß ein Heimsieg her, um die Play-off-Gedanken zu festigen und den Klassenerhalt rechtzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Bei einem Erfolg gegen die Schwaben stünde der HSC mit 15 Punkten mit einem Bein im Viertelfinale. "Die Mannschaft hat ein enormes Potential", ist sich der neue Coach sicher. "Wir haben den besten Center der Liga, starke Torleute und exzellente Einzelspieler", sagte Roland Weiterer bei seiner ersten Ansprache vor der neuen Mannschaft. Er will in punkto Teamtaktik neue Akzente setzen und nahm vor allem seine früheren Mitspieler in die Pflicht: "Es geht nur, wenn jeder mitzieht."

(Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 15. April 1998)


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