Wasserball: Deutscher Meister nimmt Pokalhürde in Hildesheim mit 10:4 / Gelungener Einstand der Neuzugänge

Hellas-99 wird für Spandau zur harten Nuß

(ugr) Der Deutsche Wasserballmeister Spandau 04 Berlin hat erwartungsgemäß die Pokalhürde beim SC Hellas-99 Hildesheim genommen. Allerdings mußte der Favorit für seinen Erfolg schwer arbeiten. Beim 4:10 (0:2, 1:3, 1:2, 2:3) verkaufte sich der HSC sehr teuer und erwies sich als eine harte Nuß.

7:21 und 6:18 - die Ergebnisse des HSC in der vergangen Saison der Wasserball-Bundesliga gegen Rekordchampion Spandau 04 machten den Klassenunterschied beider Teams mehr als deutlich. Und vor dem Auftritt in der Champions-League Anfang November und dem Start in ein einwöchiges Trainingslager auf Teneriffa wollten die Berliner ihr Match im Hildesheimer Wasser-Paradies entsprechend locker mitnehmen. Doch daraus wurde nichts.

Spätestens bei der knappen 2:1-Führung Mitte des zweiten Durchgangs war Spandaus neuem Coach Peter Röhle klar, daß bestenfalls ein Arbeitssieg herausspringen würde. Die Gastgeber verkauften sich mehr als teuer. Ihr neuer Trainer, Ivan Jevtovic, feierte einen gelungenen Einstand. Er setzte neben einer verstärkten Konterabwehr in erster Linie auf ein ruhiges, bedachtes Angriffsspiel, um die Lawine von Schnellangriffen, die in früheren Partien immer über die Hildesheimer hereingebrochen war, zu verhindern.

Und das Konzept ging auf. Es dauerte bis zur Mitte des ersten Durchgangs, ehe Nationalspieler Patrick Weissinger einen Konter zum 1:0 für den Favoriten abschloß. Der Däne Lasse Noerbaek erhöhte für Spandau zwar noch vor dem ersten Wechsel auf 2:0, aber bereits in den ersten sieben effektiven Minuten wurde klar, welches Potential in dem neuen HSC-Team steckt.

Die Abwehr stand stabil, Keeper Axel Hofmann zeigte eine Klasse-Partie, und mit Heimkehrer Volker Hollemann ist die linke Angriffsseite wesentlich stärker geworden Einen gelungenen Einstand feierte auch Milos Sekulic, der gemeinsam mit dem neuen Coach von Roter Stern Belgrad an die Jo-Wiese gewechselt ist. Der lange Schlacks spielte vier Viertel durch, brillierte in der Abwehr und sorgte zudem noch für Druck nach vorn.

Wer weiß, wie der Spielverlauf gewesen wäre, wenn Ivan Jevtovic mit seinen Jungs einige Wochen Taktik-Arbeit hinter sich gehabt hätte. Quasi ohne Match-Praxis gingen die Hildesheimer ins Wasser. Und bei den Überzahlangriffen machte sich dies bemerkbar. Von sieben Spandauer Hinausstellungen wurden nur zwei in Tore umgemünzt. Mit einer etwas besseren Quote wäre das Match sicherlich bis zum Ende spannend geblieben.

So aber zogen die Berliner nach dem zwischenzeitlichen 1:2 durch HSC-Center Milan Mijokovic bis zur Halbzeit auf 5:1 davon. Allerdings benötigten die Gäste zwei Hinausstellungen der Hausherren, um ein sicheres Polster zu bekommen. Denn den Spandauer Normalangriff hatten die Hildesheimer bestens im Giff. Vor allem Dirk Schütze zeigte einmal mehr gegen Nationalcenter Raul de la Pena eine Top-Leistung. Nur einen Treffer markierte der Linkshänder - und dies nach dem einzigen Fehler von Keeper Axel Hofmann, als er sich zwei Minuten vor dem Ende einen Stellungsfehler leistete.

Play-off lautet das Zauberwort

Die gesamte Hellas-Bank bekam zudem reichlich Gelegenheit, sich dem neuen Trainer anzubieten. Und jeder nutzte seine Chance. Das Fazit des ersten Auftritts in der neuen Saison fiel für den SC Hellas-99 vielversprechend aus. Taktisch bieten sich jede Menge Möglichkeiten. Und wenn die Mannschaft erst einmal voll im Saft steht, könnte das Saisonziel realisiert werden. Play-off lautet das Zauberwort, der HSC will unter die besten acht Teams in Deutschland kommen.

Jetzt hat Ivan Jevtovic erst einmal Zeit, seine Truppe zu formen. Das nächste Pflichtspiel ist erst im neuen Jahr. Am 11. Januar 1998 kommt Vizemeister Rote Erde Hamm zum Bundesligaauftakt nach Hildesheim.

SC Hellas-99 Hildesheim: Axel Hofmann, Torsten Kopte - Milos Sekulic (1 Treffer), Roland Weiterer, Dragan Dobric, Dirk Schütze, Milan Mijokovic (1), René Huke, Stefan Meyer, Marc Hartmann (1), Volker Hollemann (1), Arne Hartmann.

(Quelle: Hildesheimer Allgemeine Zeitung)


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