Logo


Herber Dämpfer gegen Slowakei

VON GERD KUJATH

Hannover Ohne rechte Ordnung und ohne erkennbares System präsentierten sich die deutschen Wasserballer am Wochenende zum Auftakt der Olympiaqualifikation im Stadionbad Hannover. Der gestrige 22:5-Sieg über Sparringspartner Kolumbien, bei dem Kapitän René Reimann siebenmal traf, konnte die 7:9-Niederlage gegen den stärksten Gruppenkontrahenten, den EM-Zehnten Slowakei, zum Auftakt nicht vergessen machen. Der DSV-Auswahl bleibt die Hoffnung, als Turnierfünfter für Sydney durchzurutschen. Weil die Punkte der Vorrunde in die Platzierungsspiele mitgenommen werden und die Slowakei auch gestern gegen Kanada mit 16:6 gewann, scheint selbst bei einem Erfolg über Russland am Donnerstag auf Grund der dann schlechteren Tordifferenz das angestrebte Minimalziel - Rang 4 - in weite Ferne gerückt zu sein.
Bundestrainer Uwe Sterzik versuchte es gegen die Slowakei vor etwa 500 Zuschauern mit vier Feldspielern von Rekordmeister Spandau 04 und drei Waspo-Lokalmatadoren, dazu kam Reimann aus Hamm. Statt die Blöcke sinnvoll zu kombinieren, interpretierte Sterzik im Schlüsselspiel der Gruppe D den Begriff Blockbildung höchst eigenwillig. So ließ er die Wasporaner anfangen, den Cannstätter Steffen Dierolf anschwimmen und brachte dazu den in die Jahre gekommenen Raul de la Pena. Danach durften sich die Spandauer versuchen. Ms vom 3. Viertel an die individuell besten Akteure spielten, war es kein Zufall, dass es zwischen Waspos Sven Reinhardt - wie Reimann und der Uerdinger Tim Wolltan zweifacher Torschütze - und dem Berliner Lasse Noerbaek (ein Tor) zu einem folgenschweren Missverständnis kam. Die Deutschen, die sehr nervös wirkten und in der Abwehr die erforderliche Abgeklärtheit vermissen ließen, hatten diese Variante in der Vorbereitung kaum geprobt.
Letzter deutscher Kontrahent in der Vorrunde ist heute (18 Uhr) Kanada.

(Hannoversche Allgemeine Zeitung 08.05.2000)


Startseite News