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Tag, Samstag 27.11.1999 Spandau 04 erreicht Champions
League
Spandau 04 erreicht
Champions League (sid)- Die Wasserfreunde Spandau 04
haben ihr großes Ziel erreicht:Der deutsche Wasserball-Rekordmeister
aus Berlin steht nach dem 7:6 (2:2, 2:1, 2:2, 1:1)-Erfolggegen
den italienischen Meister AS Rom in der ChampionsLeague
der acht besten europäischen Teams.Für Spandau war es
der zweite Sieg nach dem 11:5 über den Schweizer
Champion SC Kreuzlingen am Freitag. Rom war
Titelverteidiger Banka Split zum Auftakt 4:5 unterlegen
und ist nach der zweiten Niederlage ausgeschieden.
Die Kroaten gewannen am Samstag gegen Kreuzlingen mit 21:4
(5:1, 2:1, 6:1, 8:1) und schafften damit ebenfalls die
Qualifikation. Das abschließende Duell zwischen Spandau
und Split am Sonntag hat somit nur noch statistische
Bedeutung.
Wasserball-Bundesligist Waspo Hannover-Linden steht
dagegen in der Vorrunde des Europapokals der Cupsieger
vor dem Aus. Beim Turnier in Pitesti/Rumänien verloren
die Niedersachsen am Samstag ihr Auftaktspiel gegen NC
Vouliagmeni aus Griechenland mit 6:8 (0:1, 2:3, 2:3, 2:1).
Einziger doppelter Torschütze für den Vertreter des
Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) war Daniele Polverino.
Am Sonntag (10.00 Uhr) muss Hannover sein Abschlussspiel
gegen Gastgeber Dinamo Bukarest unbedingt gewinnen, um
sich noch für das Viertelfinale zu qualifizieren.
Bukarest hatte am Freitag die erste Begegnung der Dreier-Gruppe
mit Vouliagmeni 5:6 verloren. Der Erst- und
Zweitplatzierte erreichen die Runde der besten acht europäischen
Teams.
(sid 27.11.99)
Riesige
Wasserfreu(n)de
Spandau 04 bezwingt
Rom und zählt wieder zur Wasserball-Elite Europas
Von Roman Motzkus
Berlin - Die
Wasserfreunde Spandau 04 gehören wieder zur Elite im
europäischen Wasserball. Mit einer Weltklasse-Leistung kämpften
die glänzenden Berliner Italiens favorisierten Meister
Ina Rom mit 7:6 (2:2, 1:1, 3:2, 1:1) nieder und sicherten
sich bei der Vorrunde zur Champions League vorzeitig
Platz zwei, der sie nach dreijähriger Abstinenz wieder
in die Runde der besten acht Mannschaften des Kontinents
einziehen lässt. Heute (12.30 Uhr) geht es gegen den bärenstarken
kroatischen Titelverteidiger aus Split nur noch um den
Turniersieg.
Die Wasserfreunde schienen um die große Stunde der
Wahrheit zu wissen, denn nach ihrem mühevollen 11:5-Auftaktsieg
über den schwachen Schweizer Meister aus Kreuzlingen und
der 4:5-Niederlage der Römer gegen Split konnte der 20-malige
deutsche Rekordchampion und vierfache Europacupsieger
bereits mit einem Erfolg gegen die unter Druck stehenden
Vollprofis aus Italien die Qualifikation für die
Champions League perfekt machen.
Entsprechend aggressiv in der Verteidigung begannen die
Spandauer vor 300 Zuschauern. Die Führungstreffer von
Center Thomas Schertwitis (3. Minute) und Alex Elke (4.)
konnten die Gäste durch ihren jugoslawischen Superstar
Vlad Vujasinovic (4.) und Rizzadonna (7.) im Startviertel
dennoch ausgleichen.
Auch im zweiten Durchgang schenkten sich beide
Kontrahenten nichts. Dem Dänen Lasse Noerbaek gelang per
verwandeltem Viermeter das 3:2 (10.), vier Minuten später
überwand Magalotti Torwart Alexander Tchigir zum 3:3.
Dann bekamen die Wasserfreunde Oberwasser, suchten und
fanden ihr Glück in Distanzschüssen, denn Roms Keeper
Gerini hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Erst
knallte ihm Kapitän Patrick Weissinger (15.) einen 15-m-Hammer
in die Maschen, dann hatte Schertwitis Erfolg (17.). Der
wusch nach Gegentoren von Angelini und Mangiante mit
einem prächtigen Wurf in den linken Winkel zum 6:5 nach
- Spandau marschierte auf Siegkurs.
Im Schlussviertel holten die Berliner noch einmal alles
aus sich heraus. Für eine Vorentscheidung sorgte
Weissinger, der sich in der 25. Minute ein Herz fasste
und aus zehn Metern mit einem Aufsetzer traf - 7:5. Mit
einer taktischen Meisterleistung und Glanzparaden von
Tchigir brachten die Spandauer den Vorsprung trotz des 7:6
durch Angelini über die Zeit und stiegen überglücklich
aus dem Schöneberger Becken. «Das war unser bestes
Match seit Jahren und Ergebnis eines Reifeprozesses nach
dem Rücktritt erfahrener Leute. Der Sieg ist
richtungsweisend für den deutschen Wasserball», meinte
Präsident Hagen Stamm stolz. Trainer Peter Röhle: «Endlich
sind wir unseren Ansprüchen auch im Kopf gerecht
geworden.»
(Berliner
Morgenpost 27.11.99)
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