VON DR. GÜNTER SCHWILL

Nicht unumstritten bleibt die Weltliga für Nationalmannschaften, die die FINA mit großem finanziellen Aufwand (330.000 $ werden ausgeschüttet) auf ihrer Februar-Tagung in Lausanne ins Leben gerufen hat. Dieses jüngste Kind der FINA konkurrierte mit einem ähnlichen Vorhaben, das die LEN als "Offene Europaliga" (mit USA und Australien) für das Jahr 2002 geplant hatte. Wegen der noch nicht geklärten Fernsehrechte bei der LEN und der damit unklaren Finanzierung kam die FINA ihrem europäischen Partner LEN zuvor.  
Als die Entscheidung de facto schon gefallen war, ging man in Deutschland immer noch von der "Europalösung" aus. Bei der Pokalmeisterschaft in Stuttgart wurden Einzelheiten zum Modus der Europaliga vorgetragen, an der auch Deutschland beteiligt sein sollte. Im Vertrauen auf diese Europaliga hatte der DSV zuvor eine Beteiligung an der Weltliga abgelehnt. Zum einen aus der Sorge vor zu hohen Kosten mit Reisen zu anderen Kontinenten, zum anderen aber auch wegen der persönlichen Favorisierung des Europa-Projektes. Wie bekannt wurde, hatte sich der deutsche Wasserballwart als Gesellschafter der ISO, einer Gesellschaft zur Entwicklung und Vermarktung der Europawasserball-Liga, mit einer beträchtlichen finanziellen Einlage engagiert.  
Nun findet vom 3.August bis zum 23.September unter 8 Nationen die Weltliga statt. Deutschland bleibt Zuschauer. In zwei Gruppen finden zuerst Einzelspiele statt, dann wird in Athen unter 4 Mannschaften der Sieger im Final Four ermittelt. Betroffen von der Rivalität FINA-LEN sind die Aktiven aus Deutschland, die die erste Weltliga nur am Bildschirm erleben können. Wegen des engen internationalen Terminkalenders dürfte die LEN-Maßnahme vorerst vom Tisch sein. Es gab kritische Stimmen, besonders aus Ungarn, zum Verfahren der FINA. Ein Kompromiß im Spielplan beruhigte die Gemüter.  

Der Spielplan der Weltliga:    

 copyright by Dr. Günter Schwill, 7.März 2001