Der Wasserball-Keeper des SV Cannstatt erklärt Rücktritt

 

Wörn: Raus aus dem Tor
Stuttgart (hps) - Auch die Teilnahme am Wasserball-Europacup konnte ihn nicht mehr umstimmen: Torhüter Volker Wörn erklärte seinen Rücktritt - nicht gerade überraschend. ¸¸Nach 14 Jahren Bundesliga hat der Beruf und vor allem die Familie Vorrang'', erklärte der 31 Jahre alte Betriebswirt. Wörn ist kein Mann für ¸¸halbe Sachen''. Gleich zu Saisonbeginn hätte er aus beruflichen Gründen vier Spiele gefehlt. Was noch hinzukommt: Die Familie erwartet zum zweitenmal Nachwuchs.
Aus, vorbei. Selbst der Europacup (21. bis 25.Oktober), dem Cannstatt entgegenfiebert, ändert daran nichts. Als ¸¸Notnagel'' wird er aber auf der Bank Platz nehmen. Zusammen mit Imre Szerdahelyi ( mit dem SV Würzburg 05) ist Wörn der einzige SVC-Spieler mit Europacup-Erfahrung: ¸¸Wir spielten mit Spandau 1991 in der Hölle von Savonna und verloren im Viertelfinale.''
Doch das ist Schnee von gestern. Wörn zieht die Bundesliga-Badehose aus und blickt zurück. Auf eine Karriere mit 121 Länderspielen, zwei EM- und einer WM-Teilnahme. Zu den Höhepunkten gehörten der Gewinn der Junioren-EM 1986, Meister- und Pokaltitel 1992 mit Spandau 04 oder 1996 die Wahl zum ¸¸Wasserballer des Jahres'' in Deutschland. In Zukunft will er in der dritten Mannschaft des SVC in der Verbandsliga auf Torjagd gehen. Als Feldspieler. Wörns Nachfolger ist Oleg Uchal (28). Der gebürtige Ukrainer kam vom MTK Szolnoki in Ungarn und wird am Samstag im Pokalspiel gegen SC Aegir Uerdingen erstmals das Cannstatter Gehäuse hüten.
© 1998 Stuttgarter Nachrichten, Germany 15.10.1998

Wasserballer Wörn tritt kürzer
Tschüs nach 14 tollen Jahren
BAD CANNSTATT (si). Nach 14 Jahren Wasserball sagt Volker Wörn dem Bundesligateam des SV Cannstatt ¸¸good bye''. Selbst die Teilnahme am Europacup um die LEN-Trophy in der nächsten Woche (21. bis 25. Oktober im Inselbad in Stuttgart) kann den 31 Jahre alten Betriebswirt nicht mehr locken. Der Rückzug aus dem SVC-Gehäuse zeichnete sich schon seit längerem ab. In Oleg Uchal (zuletzt bei MTK Szolnoki in Ungarn) kam der Nachfolger rechtzeitig vor der Europacup-Generalprobe zu Cannstatt. Der 28 Jahre alte Ukrainer wird seine Premiere am Samstag im Pokalspiel gegen SC Aegir Uerdingen (17.30 Uhr im Inselbad) feiern.
Volker Wörn wird sich dann gemütlich zurücklehnen und seine Karriere Revue passieren lassen, die mit seinem Wechsel 1984 vom TSV Zuffenhausen nach Cannstatt begann. Zwei Jahre später der erste Höhepunkt: Junioren-Europameister in Berlin. Es folgten zwei Europameisterschaften (1991 in Athen und 1993 in Sheffield), sowie eine WM (1991 in Perth). Insgesamt stand er bei 121 Länderspielen zwischen den Pfosten. In der Saison 1991/92 verließ er kurzfristig den SVC und heuerte bei Rekordmeister Spandau 04 Berlin an, kehrte mit Titel und Pokalsieg an den Neckar zurück.

Die Ehrung zum ¸¸Wasserballer des Jahres'' vor zwei Jahren schmeichelt ihm noch heute. " Ein Vorbild für die Mannschaft'', sagt Trainer Gabor Bujka, der Wörn noch gerne ein paar Jahre als Rückhalt des Teams gesehen hätte. Doch Beruf und Familie gehen jetzt vor. Schon in den nächsten Wochen hätte er häufig wegen Geschäftsterminen gefehlt. Wörn ist bei einem Kolbenhersteller für Schwarzafrika zuständig. Außerdem erwartet die Familie im Februar Nachwuchs.

"Entweder mache ich etwas ganz oder ich lasse es gleich bleiben", juckt es Wörn aber noch immer in den Fingern. ¸¸Es schlagen schon zwei Herzen in meiner Brust'', gesteht er. In Zukunft will er die dritte Mannschaft des SVC in der Verbandsliga unterstützen - diesmal als Feldspieler.
© 1998 Stuttgarter Zeitung, Germany 15.10.1998


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